CDU Kamen fordert umfassenden Bericht zu Streetwork: „Mehr Transparenz nötig!“
Die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Kamen hat einen Antrag eingebracht, der einen umfassenden Bericht zum Themenfeld „Streetwork in Kamen“ fordert. Ziel ist es, mehr Klarheit über den aktuellen Einsatz, die Aufgaben und die Wirksamkeit der Streetworker in der Stadt zu erhalten. Der Antrag soll am 20. Mai 2025 im Sozial-, Teilhabe-, Generationen- und Familienausschuss (STGF) behandelt werden.
„Uns ist wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger sowie der Rat endlich konkrete Informationen darüber erhalten, wie die Streetwork in Kamen tatsächlich organisiert und umgesetzt wird“, betont Wilhelm Kemna, Sprecher der CDU im Ausschuss. „Bisher bleiben viele Fragen offen – etwa wie viele Fachkräfte aktiv sind, wie ihre Arbeit konkret aussieht und wie deren Erfolg gemessen wird.“
Hintergrund des Antrages ist der immer wieder öffentlich geäußerte Wunsch nach mehr sichtbarer Jugendarbeit im Stadtgebiet, insbesondere in Bezug auf Treffpunkte jugendlicher Gruppen in den Abendstunden. Die CDU kritisiert, dass Informationen über Streetwork bislang nur spärlich auf der städtischen Homepage zu finden seien und oft unklar bleibe, wie die Streetworker tatsächlich tätig werden.
„Die Verwaltung hat stets betont, auf Probleme zu reagieren“, ergänzt Kemna. „Doch die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf zu erfahren, ob Streetworker regelmäßig im Einsatz sind oder nur bei Bedarf – und ob ihre Arbeit spürbare Erfolge bringt. Wir erwarten hier mehr Transparenz und nachvollziehbare Fakten.“
Neben der Beantwortung konkreter Fragen regen die Antragsteller an, auch die in Kamen tätigen Streetworker selbst zu einer Sitzung einzuladen, um aus erster Hand über ihre Aufgaben und Erfahrungen zu berichten.
Die CDU-Fraktion zeigt sich zuversichtlich, dass ihr Anliegen auf breite Zustimmung stößt. „Streetwork ist ein wichtiger Baustein für eine sichere und lebenswerte Stadt“, so CDU Fraktionsvorsitzender Eisenhardt. „Aber nur, wenn wir wissen, wie die Arbeit aussieht und wo gegebenenfalls nachgebessert werden muss, können wir die richtigen Entscheidungen treffen.“
Quelle PM CDU-Fraktion Kamen
Ein Sturm im Wasserglas?
So unübersichtlich wie in dem CDU Antrag aufgeführt ist das meiner Ansicht nach gar nicht:
Tatsächlich findet man nichts über aktuelle Aktivitäten von Streetworker in Kamen.
Die Frage dabei ist:
Gibt es einfach keine mit Steuergeldern bezahlte Streetworker in Kamen, oder gibt es welche, die aber nicht sonderlich aktiv sind?
Eine offizielle Seite der Stadt Kamen berichtet zwar über ein Streetworkteam in Kamen:
https://www.buergerbeteiligung.de/kamen_quer/aktionen
Bei der Stadt Kamen wird allerdings offiziell nur eine Person namens Jörn Tautz vom Jugendamt Kamen als Verantwortlicher für Streetwork aufgeführt:
Streetwork / Mobile Jugendarbeit / Tautz, Jörn / 148-3752 / jugendamt@stadt-kamen.de
https://www.lwl.org/jawl/jugendamt/85
Herr Tautz scheint allerdings auch weitergehende Aufgaben zu haben als nur auf der Straße zwischen den Jugendlichen herum zu laufen:
– Planung und Koordination der Angebote der Kinder- und Jugendarbeit in Kamen
– Interessenvertretung von Kindern und Jugendlichen
– Der Jugendpfleger ist Ansprechpartner für Belange aller Akteure der Kinder- und Jugendarbeit im Stadtgebiet. Neben der Koordination der städt. Angebote, ist er Ansprechpartner für die Träger der freien Kinder- und Jugendarbeit, sowie beratendes Mitglied in Stadtjugendring e.V. Kamen. Zu seinen Aufgaben gehört auch die (finanzielle) Förderung von Trägern nach dem Kommunalen Kinder- und Jugendförderplan.
https://www.stadt-kamen.de/rathaus-und-buergerservice/stadtverwaltung/dienstleistungen/41-dienstleistungen-j/735-jugendpflege
Die offizielle Seite der Stadt Kamen über Streetwork irritiert tatsächlich. Wenn die CDU allerdings unterstellt, das in Kamen bereits mehrere Fachkräfte offiziell für Streetworktätigkeiten untätig auf Steuergeldkosten aktiv sind, dann sollte sie das nachweisen bzw. begründen.
Ob die Stadt wirklich auf Steuergelderkosten weitere hochbezahlte Pädagogenstellen einrichten sollte, damit der Staat in Kamen Kinder und Jugendliche zusätzlich auf der Straße erzieht, darüber kann man meiner Ansicht nach streiten.