Nach Beendigung der gestrigen Demonstrationen in der Dortmunder Innenstadt (Samstag, 26. April 2025) kam es laut Polizei zu einer, Zitat, „Auseinandersetzung zwischen Angehörigen der rechten und linken Szene“ in der Nordstadt.
Ein Polizeisprecher schildert den Vorfall folgendermaßen:
„Gegen 22:55 Uhr wurden drei Personen des politisch rechten Spektrums (eine 20-jährige Frau sowie ein 26 und ein 29 Jahre alter Mann) an der Bornstraße von mehreren Angreifern mit Flaschen beworfen, getreten und mit Reizgas besprüht.“
Die Attackierten seien leicht verletzt ins Krankenhaus gebracht. worden.
Aufgrund unabhängiger Zeugenaussagen und eigenen Ermittlungen konnte die Polizei davon ausgehen, dass sich die Angreifer in einem nahe gelegenen Szene-Treff befanden. „Die Gaststätte ist als Treffpunkt von linken Szeneangehörigen bekannt.“
In Abstimmung mit der zuständigen Staatsanwaltschaft wurde „die Lokalität umgehend betreten, um Tatverdächtige festzustellen und Beweise zu sichern“, so ein Polizeisprecher.
„Bei der hier vorliegenden ,Gefahr im Verzuge´ kann dabei aufgrund der zeitlichen Dringlichkeit regelmäßig von Gesetzes wegen auf die Einholung eines schriftlichen, richterlichen Durchsuchungsbeschlusses verzichtet werden.“
Die Personalien möglicher Täter wurden festgestellt, dazugehörige Beweise gesichert. „Personen, die offensichtlich nicht im Zusammenhang mit den Vorfällen standen, blieben ausdrücklich von polizeilichen Maßnahmen unbeeinträchtigt“, betont der Polizeisprecher.
Der polizeiliche Einsatz dauerte insgesamt von 23:00 bis 02:00 Uhr in der Nacht zu Sonntag.
Während der Durchsuchung wurde eine Polizeibeamtin beleidigt. Ein Strafverfahren wurde hierzu eingeleitet. Im Verlauf der weiteren Nacht wurden Personen des vermutlich linken Spektrums zudem noch bei Sachbeschädigungen durch Farbschmierereien beobachtet. Auch hierzu wurde eine Strafanzeige gefertigt.
Weitere Ermittlungen ergaben, dass die drei Angegriffenen ihrerseits für eine Körperverletzung während der Demo in Betracht kommen. Der polizeiliche Staatsschutz wird die weitere Bearbeitung übernehmen.
Hierzu der verantwortliche Direktionsleiter Gefahrenabwehr und Einsatz des Polizeipräsidiums Dortmund Achim Stankowitz:
„Für die Polizei Dortmund stellt die Verhütung und Verfolgung der politischen Kriminalität-Rechts, angesichts der erheblichen Folgen der Straftaten für die Opfer oder ganzer Bevölkerungsgruppen, einen besonderen Schwerpunkt in unserer Aufgabenwahrnehmung dar. Nicht ohne Grund haben wir die Bekämpfung des Rechtsextremismus seit Jahren zu einem behördenstrategischen Schwerpunkt gemacht.
Das bedeutet aber nicht, dass wir bei anderen politisch motivierten Straftaten wegschauen.
Wir nehmen konsequent unseren gesetzlichen Auftrag wahr und verfolgen jede Form strafbaren Handelns.
wie in dem hier vorliegenden Fall der gefährlichen Körperverletzung. Das zeigt sich insbesondere auch an der weiteren Entwicklung, die wir gestern festgestellt haben: als der Verdacht aufkam, dass die drei ursprüngli ch Geschädigten ihrerseits auch als Tatverdächtige für eine zuvor begangene Körperverletzung in Frage kommen. Auch das wird konsequent weiterverfolgt und ist Teil unserer Ermittlungen.“
PM Polizei DO