Nach erneuter Überflutung in Dellwig: Bürgermeisterin informiert über Stand des Starkregenschutzes in Fröndenberg

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Überflutung vor Ostern in Fröndenberg-Dellwig. Foto Privat

Starkregen in Dellwig / Starkregenschutz in Fröndenberg: Dieses Thema holt wieder einmal die Bürgermeisterin ein, diesmal in den Osterferien.

Nach der erneuten Überflutung im Ortsteil Dellwig kurz vor Ostern schickte Sabina Müller (SPD) am Mittwoch, 23. April, eine Pressemitteilung, in der sie über den aktuellen Stan dzum Thema Starkregenschutz informiert.

„Immer wieder haben wir mit Starkregenereignissen zu kämpfen. Diesmal hat es den historischen
Ortskern von Dellwig getroffen. 2021 haben wir es auf sehr schmerzhafte Weise erlebt: Starkregen
kann zu Überflutungen mit verheerenden Folgen führen. Aber auch das Starkregenereignis in Dellwig
am Nachmittag des 15. April zeigt: Verhindern lässt sich ein solches Ereignis nicht, deshalb muss es
unser gemeinsames Zeil sein, geeignete Vorkehrungen zu treffen, um uns besser zu schützen.

Starkregenereignisse unterscheiden sich extrem von einander, so dass die Umstände im Einzelfall
immer sehr genau zu betrachten sind – und Starkregenvorsorge ist eine Gemeinschaftsaufgabe der
Kommunen (Infrastruktur und Bauleitplanung), der Hauseigentümer (Eigenvorsorge) und der
Landbewirtschafter.
Viele Fröndenbergerinnen und Fröndenberger haben bereits etwas
unternommen und auch die Stadt Fröndenberg/Ruhr hat mit dem Starkregenrisikomanagement eine
gute Grundlage für nachhaltigen Starkregenschutz erarbeitet.

In Dellwig hat das lokale Regenereignis am Dienstagnachmittag, 15.04.2025, Abspülungen von den
oberhalb liegenden landwirtschaftlichen Flächen verursacht. Um 16.43 Uhr ging bei der Freiwilligen
Feuerwehr Fröndenberg der Alarm „Straße unter Wasser“ ein. Insgesamt 17 Feuerwehrleute der
Einheiten West-1 und West-2 waren vor Ort im Einsatz. Um 19.15 Uhr übergab die Feuerwehr die
Einsatzstelle an den Bereitschaftsdienst des Ordnungsamtes zur Weiterbegleitung der eingeleiteten
Maßnahmen.

Die zentrale Aufgabe in diesem Einsatz war die Reinigung der betroffenen Straßen: die Firma Lobbe,
die Stadtwerke Fröndenberg-Wickede und Tiefbau Schwarte rückten dem Schlamm im Auftrag der
Stadt Fröndenberg/Ruhr mit großen Maschinen zu Leibe. In den folgenden Tagen wurden Fahrbahn
und Gehwege nachgereinigt.

Zur Frage, welche Ursachen genau zu dem Schlamm auf der Hauptstraße in Dellwig geführt haben,
lässt sich folgendes sagen: Es handelte sich um sog. „Wildabfließendes Wasser“ (so der Fachbegriff).
In dieser Jahreszeit ist die Aussaat auf den landwirtschaftlichen Flächen noch nicht so groß
gewachsen, dass die Wurzeln der Pflanzen den Boden festhalten könnten. Hinzu kommt, dass der
Boden in Folge der längeren Trockenheit in letzter Zeit nicht in der Lage war, die Niederschläge
aufzunehmen
. Hinzu kommt die enorme Menge des Niederschlags innerhalb kürzester Zeit. Die
topographischen Gegebenheiten in Fröndenberg und die Unvorhersehbarkeit punktueller
Starkregenereignisse stellen beim Schutz gegen Starkregen und wildabfließendes Wasser eine
besondere Herausforderung dar.

Als Vorsorgemaßnahmen werden seitens der Stadt regelmäßig Wegeseitengräben
und Straßenabläufe kontrolliert sowie bei Bedarf geräumt.
Der Ruhrverband lässt ebenfalls
vorsorglich Bachläufe, Durchlässe sowie die Durchgängigkeit von verrohrten Abschnitten überprüfen
und bei Bedarf Verunreinigungen entfernen.“

Außerdem führe sie, so Bürgermeisterin Müller, mit dem neuen technischen Beigeordneten Claas Wilke intensive Gespräche mit der Landwirtschaftskammer und dem Kreis Unna über mögliche Vorsorgemaßnahmen.

„So hat am 22.05.2025 ein gemeinsamer Ortstermin in Dellwig stattgefunden,
an dem Vertreter der Stadt Fröndenberg/Ruhr, der Landwirtschaftskammer, der Kreislandwirt sowie
die betroffenen Landwirte teilgenommen haben. In dem Austausch konnte festgestellt werden, dass
die Landwirte bei der Bewirtschaftung ihrer Felder bereits Maßnahmen im Hinblick auf den
Starkregenschutz ergriffen haben.
Beispiele hierfür sind eine hangparallele Bearbeitung der Felder
sowie das Einziehen von Grünstreifen als Puffer. Aufgrund der bereits erwähnten Faktoren waren die
Wassermassen hier dennoch nicht beherrschbar.

Im Rahmen des Gesprächs wurden mögliche Lösungsansätze, die zu einer Reduzierung des Schadenspotenzials führen können, wie z.B.
Umleitungen der Wasserführungen hin zu siedlungsfernen Bereichen, erörtert.

„Diese gilt es nun zu prüfen.“


INFOBOX:
Es ist ein wichtiger Bestandteil der Vorsorgestrategie der Stadt Fröndenberg/Ruhr alle Beteiligten
mitzunehmen, für die Risiken sensibilisieren und über mögliche Vorsorgemaßnahmen informieren.
Im Januar 2023 hatte Bürgermeisterin Müller zu einer sehr gut besuchten Bürgerdialogveranstaltung
in der Gesamtschule eingeladen. Dort wurde das Starkregenrisikomanagement der Stadt
Fröndenberg/Ruhr vorgestellt und die geladenen Experten gaben Orientierung, Hilfestellungen und
Verhaltenshinweise zur besseren Vorbereitung auf Unwettersituationen.
Die Vorträge mit allen Informationen finden Sie unter der Überschrift „Fachpläne; Bürgerdialog
Starkregen“ auf der Homeopage der Stadt Fröndenberg/Ruhr:
Dr. Jan Echterhoff (KommunalAgentur NRW) „Sensibilisierung der Öffentlichkeit zum Thema
Starkregen- und Überflutungsschutz in Fröndenberg/Ruhr“
Detlef Rieger (Emscher Lippe Wassertechnik GmbH) „Vorstellung der Starkregengefahrenkarten für
Fröndenberg/Ruhr“.

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