Im November vorigen Jahres begannen in einer Stichstraße in Königsborn die Arbeiten zum Verlegen von Glasfaserleitungen. Beauftragt wurden sie durch die Stadtwerke Unna.
„Bis heute warten wir auf die Beseitigung zahlreicher Mängel und die ordnungsgemäße Wiederherstellung unseres Privatweges“, kritisiert Anwohner Frank Murmann.
„Die ausführende Fa. Mamys antwortet inzwischen nicht mehr auf unsere E-Mail. Zuletzt hatte ich eine Frist zur Erledigung gesetzt und mitgeteilt, dass ich nach dieser Frist unter anderem Herrn Schäpermeier als Geschäftsführer der Stadtwerke und die örtliche Presse informieren werde.
Was ich hiermit heute tue“, betont Murmann.
Hier seine Chronologie der Ereignisse.
Glasfaserverlegung Sperberstraße, Stichstraße mit den Anliegern der Hausnummern, 22, 24, 26, 28, 30, 32 und 34. Die genannten Anlieger sind Eigentümer des Privatweges zu je 1/7.
Chronologie
30. + 31.10.2024 (KW44)
Verlegung des Hauptleerrohres auf der westlichen Seite des gepflasterten Anliegerweges.
Dabei wurden zwei Wassserablaufrinnen teilweise zerstört. Darüber hinaus sind zahlreiche Stolperkanten in der Pflasterung entstanden. Die Arbeiter haben am 30.10.2024 bis ca. 20.30 Uhr gearbeitet. Das Schließen des Grabens und die Pflasterung wurden unter Zuhilfenahme von Handytaschenlampen ausgeführt. Dabei sind Schäden wie oben beschrieben nicht verwunderlich.
An einer Rinne ist eine gefährliche Stolperkante entstanden, weil die Baufirma die defekte Rinne nicht wieder eingesetzt hat. Unsere Straße ist unbeleuchtet, sodass es bei Dunkelheit leicht zu Stürzen kommen kann.
Ich habe die Schäden sofort dem Bauleiter gemeldet und er sagte, dass er sich kümmern wolle. Zudem würden in der KW45 ja sowieso die Hausanschlüsse verlegt.
07.11.2024 – 10:08 Uhr
Bis jetzt ist nichts passiert. Da ich nicht weiß, wie ich das ausführende Bauunternehmen erreichen kann, schreibe ich um 10:08 Uhr eine E-Mail an glaspower@sw-unna.de , beschreibe den Sachverhalt und weise noch auf weitere Schäden hin:
Im Kreuzungsbereich unserer Stichstraße mit der eigentlichen Sperberstraße und der Bussardstrasse wurde ein Graben gezogen und wieder verschlossen. Die Teer-Deckschicht bröckelt, ist wellig und löst sich. Auch hier wird sich sehr schnell eine Stolperkante bilden.
07.11.2024 – 10:15 Uhr
Meine Mail wird vom Vertrieb Glaspower an diverse Ansprechpartner der Fa. Mamys weitergeleitet, mit der Bitte, sich um mein Anliegen zu kümmern.
07.11.2025 – 10:28 Uhr
Frau S. von Mamys antwortet auf meine E-Mail, teilt eine Ticketnummer mit und verspricht, dass sich Bauleiter Hr. K. innerhalb von 24 Stunden bei mir melden wird.
07.11.24 – 14:00 Uhr
Herr K. steht unangemeldet vor meiner Tür. Wir begutachten gemeinsam die Schäden, Herr K. holt den Bautruppverantwortlichen Herrn C. dazu und weist ihn an, die Schäden unverzüglich zu beheben. Die Bauarbeiter werden noch am selben Tag tätig. Nach Ende der Tätigkeiten ist eine Begutachtung aufgrund der inzwischen hereingebrochenen Dunkelheit nicht möglich.
08.11.2024 – 10:46 Uhr
Frau H. von Mamys schreibt per E-Mail eine Fertigmeldung für die Ticketnummer. Für Mamys scheint die Angelegenheit erledigt zu sein.
08.11.2024 – 14:00 Uhr
Nach meinem Feierabend kann ich erstmals die Arbeiten begutachten:
Die beiden vorderen Wasserablaufrinnen sind auf der westlichen Seite zu hoch, sodass das Gewicht von darüber fahrenden PKW komplett von der Rinnenabdeckung aufgenommen werden muss. Zudem bildet die Abdeckung eine Stolperkante – bei der vorderen Rinne ist eine Abdeckung verformt und steht hoch. (Die Rinnen sind erst vor 1 Jahr verlegt worden, dabei hat der Bauunternehmer darauf geachtet, dass die Rinnen tiefer liegen, als das Pflaster, damit das Gewicht darüber fahrender Fahrzeuge vom Pflaster und nicht von den Rinnen aufgenommen wird).
An der dritten (hinteren) Ablaufrinne wurde der westliche Teil zu tief verlegt. Es bildet sich eine Stolperkante. Zudem ist dort das Pflaster nur lose verlegt.
Da der Bautrupp noch in der Nähe tätig war, habe ich Herrn C. die Mängel angezeigt. Er sagte, dass in Kürze die Hausanschlüsse verlegt würden, dabei das Pflaster erneut aufgenommen würde und man dann im Zuge dieser Arbeiten die Mängel beseitigen werde.
So gingen Tage und Wochen ins Land, an denen bei uns in der Stichstraße nichts passierte. Einmal war der Bautrupp im Unteren Falkenweg und verlegte die Hausanschlüsse, ein nächstes Mal waren die Arbeiter in der nächsten Stichstraße und ein weiteres Mal in der Bussardstraße. Stets dachten wir, dass unsere Straße als nächstes dran käme und dann die Mängel beseitigt würden. Zwischendurch gab es dann auch Regen- und Frostwetter, sodass überhaupt nicht gearbeitet werden konnte. Dazwischen noch die Weihnachtspause. So wurde es Ende Januar 2025.
28.+29.01.2025
Wieder ohne Vorankündigung rückte der Bautrupp an und verlegte die Hausanschlüsse. Nicht etwa nach einem Plan, sondern dort, wo gerade die Hauseigentümer anwesend waren – und wer nicht zuhause war, hatte halt Pech gehabt.
31.01.2025
Letzte Arbeiten in unserer Straße wurden erledigt – und erst jetzt das Pflaster an allen Punkten abgerüttelt. Schwarze Asche wurde auf das frisch verlegte Pflaster gestreut und notdürftig in die offenen Fugen eingefegt.
Die im November angezeigten Mängel wurden nicht behoben. Schlimmer noch: es kamen zahlreiche weitere hinzu.
02.02.2025 – 17:54 Uhr
In einer E-Mail an Bauleiter Herrn K. liste ich folgende Punkte auf:
….in unserer Privatstraße (Sperberstraße 22-34) wurden am 28. und 29.01.2025 die Hausanschlüsse verlegt. Am 31.01.2025 erledigte der Bautrupp letzte Arbeiten mit der Rüttelplatte. Der Zustand der Straße ist weit entfernt vom Ursprungszustand. Folgende Mängel müssen behoben werden:
- An allen Stellen, an denen das Pflaster für das Auskoffern aufgenommen wurde, liegt es nun zu tief oder (meistens) zu hoch.
- Die beiden vorderen Wasserablaufrinnen sind auf der westlichen Seite zu hoch, sodass das Gewicht von darüber fahrenden PKW komplett von der Rinnenabdeckung aufgenommen werden muss. Zudem bildet die Abdeckung eine Stolperkante – bei der vorderen Rinne ist eine Abdeckung verformt und steht hoch.
- An der dritten (hinteren) Ablaufrinne wurde der westliche Teil zu tief verlegt. Es bildet sich eine Stolperkante. Zudem ist dort das Pflaster nur lose verlegt.
- Das ausgebaggerte Erdreich wurde auf dem Pflaster abgelegt und nur unzureichend wieder entfernt.
- Das aufgenommene und wieder verlegte Pflaster wurde nach dem Abrütteln mit einer schwarzen Asche abgestreut, die dann einfach liegen gelassen wurde.
Ich erwarte, dass unsere Straße wieder in den Ursprungszustand versetzt und sauber hinterlassen wird.
Gern würde ich mir die einzelnen Stellen bei einem Ortstermin gemeinsam mit Ihnen ansehen. Bitte machen Sie mir dafür einen Terminvorschlag, der aufgrund meiner Berufstätigkeit nach 14.00 Uhr liegen sollte.
05.02.2025 – 10:27 Uhr
Ich frage mit einer weiteren E-Mail an Herrn K. höflich nach, wann wir mit einer Reaktion rechnen können und nehme Frau S. von Mamys ins CC.
Sofort ruft mich Frau S. an, entschuldigt sich und sagt, dass Hr. K. für längere Zeit nicht im Unternehmen sei. Sie will einen anderen Bauleiter bitten, sich um die Angelegenheit zu kümmern.
05.02.2025 – 14:00 Uhr
Ich komme von der Arbeit nach Hause und sehe, dass der Bautrupp tätig war – erneut ohne Ankündigung oder Absprache, wie von mir gewünscht. Offensichtlich war das Pflaster noch einmal abgerüttelt worden. Es ist aber an vielen Stellen immer noch zu hoch und bildet regelrechte Beulen. Die Asche wurde notdürftig entfernt. Mehr wurde nicht gemacht. Deshalb hatte ich ja um einen Ortstermin gebeten.
09.02.2025 – 16:53 Uhr
In einer E-Mail an Frau S. und Hr. K. schildere ich die Situation:
vielen Dank für Ihren Anruf, der mich unmittelbar nach meiner 2. E-Mail am 05.02.2025 erreichte. Ebenfalls vielen Dank, dass Sie dafür gesorgt haben, dass sehr kurzfristig ein Bautrupp noch einmal tätig wurde.
Ich muss hier allerdings in aller Deutlichkeit schreiben, dass die Schäden bei Weitem nicht beseitigt sind:
Das Pflaster wurde an allen bemängelten Stellen aufgenommen und neu verlegt. Bei mehr als der Hälfte der Stellen liegt es jedoch noch immer nicht glatt. Oftmals gibt es kleine Stolperkanten zwischen „altem“ und neu verlegtem Pflaster. Hier fängt sich zudem Wasser und Schmutz.
Die Oberkanten der Wasserablaufrinnen liegen noch immer zu hoch, respektive bei der letzten Rinne zu tief.
Die schwarze Asche wurde diesmal mehr schlecht als recht weggefegt, aber die Verschmutzungen vom abgelegten Erdreich sind immer noch vorhanden. Momentan tragen wir uns das ins Haus, nach dem nächsten Regen wird es dann Matsch sein, der unsere Schuhe und Kleidung verschmutzt und damit auch unsere Wohnungen. Mit einem „handbetriebenen“ Besen wird das nicht zu erledigen sein. Ich vermute, dass eine Kehrmaschine eingesetzt werden muss.
Ich erwarte, dass sich ein Mitarbeiter Ihres Unternehmens in einem Ortstermin gemeinsam mit mir die Mängel anschaut. Gern erwarte ich Ihre diesbezüglichen Terminvorschläge.
10.02.2025 – 07:35 Uhr
Fr. S. antwortet per Mail und verspricht, sich erneut zu kümmern, bittet jedoch um Geduld.
25.02.2025 – 16:12 Uhr
Meine Geduld ist langsam zu Ende. Was ich in einer Nachricht an Fr. S. und glaspower@sw-unna.de deutlich mache:
Hallo Frau S.,
Sehr geehrte Damen und Herren der Stadtwerke Unna,
nun sind knapp 3 Wochen seit unserem letzten Kontakt vergangen. Ich schreibe Ihnen heute, damit Sie uns nicht vergessen. Falls Sie glauben, dass die Sache im Sande verläuft, wenn Sie uns nur lange genug warten lassen, seien Sie gewiss: Das passiert nicht. Im Gegenteil, wir werden pingelinger. Bei der „Wiederherstellung“ unseres Privatweges haben Sie stellenweise Pflastersteine mit glatter Oberfläche, anstatt der vorher vorhandenen Steine mit angerauhter Oberfläche benutzt. Wir erwarten nun, dass Sie auch diesen ästhetischen Mangel beseitigen. Wie bereits weiter unten erklärt: Es handelt sich um einen Privatweg, den Sie in den Ursprungszustand versetzen müssen.
@Stadtwerke Unna
Ich widerrufe hiermit meinen Auftrag „glaspower 250“ von 24.05.2024. Über eine Neuerteilung oder ein „Wieder-in-Kraft-setzen“ können wir reden, wenn die Firma Mamys ihren Pflichten nachgekommen ist.
26.02.2025 – 07:29 Uhr
Fr. S. bittet per Mail erneut um Geduld und verspricht, dass die Schäden schnellstmöglich behoben werden.
Glaspower teilt mit, dass ich den Vertrag nicht kündigen könne. Man will sich jedoch auch dafür einsetzen, dass mir geholfen wird.
19.03.2025 -16:23 Uhr
Die Geduld ist zu Ende – mit folgender E-Mail an Fr. S. und Hr. K.
setze ich eine Frist:
Sehr geehrte Frau S.,
schnellstmöglich scheint ja bei Ihnen ein sehr dehnbarer Zeitraum zu sein. vor allem wenn wir berücksichtigen, dass unsere 1. Reklamation vom 7. November 2024 datiert. Ich setze Ihnen nun folgende Fristen:
- bis 28.03.2025 Kontaktaufnahme durch Bauleiter und Vereinbarung eines Ortstermins
- bis 11.04.2025 restlose Beseitigung aller reklamierten Schäden und Bestätigung durch uns.
Nach Ablauf einer der beiden Fristen werde ich unmittelbar einen Rechtsbeistand hinzuziehen, den Geschäftsführer Ihres Auftraggebers (SWU) über die Angelegenheit informieren und den Fall den örtlichen Medien schildern.
Auf diese E-Mail erhalte ich nun keine Reaktion mehr.
30.03.2025 –
Ablauf der Frist – Schreiben an Herrn Schäpermeier und Info an die örtlichen Medien.
- Unsere Redaktion wird selbstverständlich gleich am Montag die Stadtwerke Unna um eine Stellungnahme bitten.
In der Frankfurterstr haben wir das selbe Problem!
Bei uns im Dorf wurde auch alles wild aufgerissen und nur notdürftig geflickt.
Der Bürgerbeteiligung- und Informationstermin wurde mit der Coronabegründung abgesagt.
Die Nachbarn unter engem Zeitdruck zu teure 2 Jahresverträge verleitet.
Die Bauarbeiter ohne Deutschkenntnisse haben bis in die Nacht bei Eiseskälte und Schneeregen gearbeitet und die Pausen im freien ohne Toiletten vor Ort verbracht. Sie mußten ihre Notdurft hinter Büsche verrichten. Man ist unter harten Arbeitsbedingungen im Eiltempo durch die Dörfer gezogen wie mit der Axt durch den Wald.
Die Anwohner konnten morgens nicht zur Arbeit weil man sie nicht einmal mit kurzen Briefkastenzetteln darauf hingewiesen hat das der Zugang zur Straße plötzlich gesperrt ist.
Die kleine Firma hat ihren Sitz in einem Wohnhaus an der niederländischen Grenze.
Wir sind lieber mit unserer preislich weitaus günstigeren Internetverbindung beim Milliardenkonzern mit 24/7 Service geblieben. Diese Verbindung ist bereits sehr schnell.
Früh oder später wird die Stadt dann die Straßen neu sanieren mit finanzieller Anwohnerbeteiligung. Auch von den Anwohnern welche gar kein Interesse an Glasfaserkabel haben.
Modems, ISDN, Glasfaser, Starlink. Möglicherweise braucht man in der Zukunft gar keine Kabel mehr für blitzschnelle Internetverbindungen. Bei Smartphones haben wir das ja bereits fast.
Das Milliardengeschäft Glasfaser wird den Bürgern als das Geschenk Gottes angepriesen und viele Mitbürger schalten das genauere Nachdenken bei dem allgemeinen Wort „Digitalisierung“ ab. Ähnlich wie die Sucht immer das neuste I Phone Modell haben zu müssen.
Das würde mich nicht weiter stören, wenn ich nicht jedes neuartige Geschäftsmodell mitfinanzieren müßte.
Niemand verlegt den Leuten Glasfaser um ihnen etwas Gutes für die Digitalisierung zu schenken. Es ist ein Milliarden Business. Auch wenn Stadtwerke ihre Verkaufsveranstaltungen als „freundlichen Bürgerservice“ vor Ort den Leuten andrehen. Ähnlich wie bei Solarverkaufsprodukten.
Wenn ich nach „Glasfaser Probleme“ recherchiere:
So richtig heile und problemlos scheint die neue teure Glasfasernetzwelt vertraglich und technisch nicht zu sein.
Die Stadtwerketochter HELINENT der GSW ist in Insolvenz gegangen. In Unna wurde eine große Glasfaserausbaufirma durch eine Zollrazzia hops genommen. Bei der DEW21 der Stadt Dortmund wurden 40.000 Haushalte mit einem Gesamtschaden von 74 Millionen Euro (allerdings im Bereich Strom) betrogen. Seriös war die DEW21 der Stadt nicht.
Bundesweit stehen zahlreiche Glasfaseranbieter unter wirtschaftlichem Druck:
https://www.merkur.de/wirtschaft/insolvenzen-firmenpleiten-kostendruck-arbeitsbedingungen-glasfaserausbau-bauunternehmen-branche-zr-93153533.html