+++ Verkehrsbericht 2024 für Dortmund: Mehr tödliche Unfälle, aber insgesamt weniger Verletzte und weniger verunglückte Kinder – In Lünen erfreulicherweise kein Verkehrstoter +++
Dortmund:
Mit dem Ende der Pandemie stieg die Zahl der Verkehrsunfälle in Dortmund erwartbar an. Nach dem Anstieg von 21.722 Unfällen im Jahr 2022 auf 24.600 im Jahr 2023 folgte 2024 ein weiterer Zuwachs – auf 25.458 Verkehrsunfälle. Gestiegen ist leider auch die Zahl der in Dortmund getöteten Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer: von 3 (2023) auf 7 (2024). Erfreulich ist, dass im Vergleich 2023/2024 die Schwerverletzten um 11 Prozent auf 204 gesunken ist (Leichtverletzte: -3 %)
„Dass weniger Kinder im Straßenverkehr verunglückt sind, ist ganz sicher ein Lichtblick, der Ansporn für weitere Bemühungen um mehr Sicherheit im Straßenverkehr gerade für die Jüngsten sein muss“, sagte Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange am Montag (17.3.2025). 2024 verunglückten 178 Kinder in Dortmund (2023: 182).
„Die allermeisten Verkehrsunfälle sind nicht auf ein Unglück, sondern auf menschliches Versagen zurückzuführen. Zu schnell mit zu geringem Abstand unterwegs, unter dem Einfluss von Rauschmitteln am Steuer, Fehler beim Abbiegen und beim Überholen – die meisten Unfälle sind vermeidbar“, stellte Gregor Lange fest.
Von der „Vision Zero“ – also null Tote im Straßenverkehr – sei Dortmund noch weit entfernt. Eine Botschaft richtet er an Raser:
„Wer auf unseren Straßen ein Rennen fährt und einen Menschen schwer verletzt oder tötet, verursacht nicht nur einen Verkehrsunfall, sondern begeht auch ein Verbrechen.“ Am 2. Juli 2024 erfasste ein Autofahrer auf der Evinger Straße mit deutlich überhöhtem Tempo ein Kind (11) und tötete es vor den Augen der Schwester.
Die Verkehrsunfallstatistik für 2024 weist auch positive Entwicklungen nach. Obwohl die Zahl der Verkehrsunfälle im Vergleich zu 2023 gestiegen ist, gab es weniger Schwerverletzte (204 statt 231). Gesunken ist auch die Zahl der Unfälle mit Radfahrern (335 statt 356). Gestiegen ist dagegen die Zahl der verunglückten E-Scooter-Fahrerinnen und -Fahrer (von 103 auf 123).
Beim Mobilitäts-Vergleich fällt in der Statistik auf: Kinder (0 bis 14 Jahre) verunglückten 2024 zu Fuß (59) häufiger als im Auto (50) oder auf dem Fahrrad (38). Junge Erwachsene (18 bis 24 Jahre) und Erwachsene (25 bis 64 Jahre) verunglücken dagegen deutlich häufiger im Auto (insgesamt 740) als zu Fuß (insgesamt 196).
Das Team der Verkehrsunfallprävention und der Verkehrsdienst des Polizeipräsidiums Dortmund setzen in Schulungen für alle Altersgruppen und in gezielten Verkehrskontrollen alles daran, die Erkenntnisse aus den Unfallanalysen zu nutzen. Wegen der weiter steigenden Unfallzahlen mit E-Scootern (2023/2024 = +19,4 Prozent) bietet zum Beispiel die Verkehrsunfallprävention für Jugendliche (ab 14) erstmals ein E-Scooter-Training an (in Kooperation mit der Stadt Dortmund und der Verkehrswacht).
Lünen:
2024 gab es auf den Straßen in Lünen keinen Verkehrsunfall, bei dem ein Beteiligter verstorben ist.
„Unsere Vision Zero ist Wirklichkeit geworden“, sagte Gregor Lange dazu. Die „Vision Zero“ der nordrhein-westfälischen Polizei zielt auf null Getötete im Straßenverkehr ab.
In den meisten Tabellenspalten der Unfallstatistik aus dem Verkehrsbericht 2024 stimmen in Lünen im Vergleich zum Vorjahr die Vorzeichen:
- Minus 24,1 Prozent bei den Verkehrsunfällen insgesamt 2023: 3.730 / 2024: 2.831
- Minus 100 Prozent bei den Getöteten (2023: 4)
- Minus 18 Prozent bei den verunglückten jungen Erwachsenen 2023: 50 – 2024: 32
- Minus 16 Prozent bei den verunglückten Kindern 2023: 43 – 2024: 36
- Minus 15 Prozent bei den verunglückten Fußgängern 2023: 38 statt 32)
Allerdings gibt es auch Anstiege. Zum Beispiel bei den Schwerverletzten (36 statt 33), bei den verunglückten Pedelec-Fahrern (34 statt 29) und bei den Senioren (58 statt 46).
Weitere Zahlen und Informationen aus dem Verkehrsbericht für 2024 finden Sie auf der Internetseite des Polizeipräsidiums Dortmund:
https://dortmund.polizei.nrw/artikel/verkehrsunfallstatistik-3