Das Kreisveterinäramt Unna erwartet für dieses Jahr einen erhöhten Anstieg der Blauzungenfälle, sobald die Mückensaison beginnt.
In diesem Zusammenhang weist das Veterinäramt auf die Möglichkeit von Impfungen hin und rät: Tierhalter können ihre Tiere (Wiederkäuer) durch eine frühzeitige zweimalige Impfung schützen. Bei bereits geimpften Tieren reicht gegebenenfalls auch eine einmalige Auffrischungsimpfung aus.
Die Tierseuchenkasse unterstützt die Impfung durch eine Beihilfe bei Rindern von 2 Euro und bei Schafen von 1,50 Euro/pro Impfung. Ansprechpartner hierfür die sind jeweiligen Hoftierärzte und das Kreisveterinäramt.
Informationen zur Blauzungenkrankheit
Die Blauzungenkrankheit ist eine anzeigepflichtige, virusbedingte Tierseuche, die von blutsaugenden Mücken der Gattung Culicoides (Gnitzen) auf Schafe, Ziegen, Rinder und andere Wiederkäuer sowie Neuweltkameliden (Lamas, Alpakas und deren Wildformen) übertragen werden kann. Die Gnitzen können, je nach Witterungsbedingungen, Strecken bis zu 150 km zurücklegen.
Es sind 24 Serotypen des Blauzungenvirus (engl. Bluetongue virus (BTV), BTV-1 bis BTV-24) bekannt. Aufgrund der vektorgebundenen Übertragung des BTV durch Gnitzen tritt die Seuche verstärkt in der warmen Jahreszeit auf, besonders im Sommer und Herbst. Ein hohes Risiko für Ausbrüche des Blauzungenvirus Serotyp 3 (BTV-3) ist in Deutschland schon ab Mai zu erwarten.
Die Erkrankung wird nicht auf den Menschen übertragen, auch der Verzehr von Produkten erkrankter Tiere wäre unbedenklich.
Das gegenwärtig in Deutschland vorherrschende BTV-3-Geschehen hat sich im Jahr 2024 über weite Teile Europas ausgebreitet. Auslöser war ein erster im September 2023 in den Niederlanden aufgetretener Fall. In Deutschland erreichte die Infektionswelle zwischen Juli und Oktober 2024 ihren Höhepunkt. Hauptsächlich betroffen waren bisher der Westen und Norden Deutschlands. Das Infektionsgeschehen hat nach Oktober witterungsbedingt deutlich abgenommen.
Im Jahr 2024 wurden in Deutschland insgesamt mehr als 15.000 BTV-3-Ausbrüche amtlich festgestellt, überwiegend betroffene Tierarten waren Rinder und Schafe.
Insbesondere eine Infektion mit BTV-3 führt bei Schafen und Rindern gehäuft zu schwerwiegenden klinischen Symptomen, Aborten, bis hin zum Tod infizierter Tiere.
Eine erhöhte Sterblichkeit aufgrund des BTV-3-Geschehens wurde insbesondere bei Schafen aber auch bei Rindern beobachtet. Die Genesung erkrankter Tiere dauert oft Wochen oder Monate und eine Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit ist nicht immer gegeben.
Durch die BTV-3-Impfung kann eine Erkrankung von Tieren verhindert oder eine deutliche Reduktion der klinischen Symptome und der Sterblichkeit sowie weiterer Folgen einer Infektion erreicht werden.
Weitere Informationen finden Sie beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LaNUV): LANUV (www.nrw.de). PK | PKU
Quelle PM Kreis Unna