
+++ UPDATE am 12. 2. +++
Kreistag stimmt ab – Neuer Kreisdirektor gewählt
Philipp Reckermann ist am 11. Februar vom Kreistag zum neuen Kreisdirektor und Kämmerer des Kreises Unna gewählt worden. Der gebürtige Unnaer tritt zum 1. April seinen Dienst im Kreishaus an.
Reckermann studierte Jura in Münster und hat die Befähigung zum Richteramt. Er war als Rechtsanwalt tätig, bevor er von 2016 bis 2023 als Dezernent bei der Bezirksregierung Arnsberg im Bereich Städtebau arbeitete. Mit einer Zwischenstation bei der NRW Bank ist er seit Juni 2024 Referatsleiter beim NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung.
Bei der Kreisverwaltung ist Reckermann künftig als Kreisdirektor allgemeiner Vertreter des Landrats und übernimmt die Funktion als Kämmerer und Dezernent des Dezernats II. Diesem gehören neben der Kämmerei auch die Stabsstelle Rechtsangelegenheiten und Vergaben an sowie die Stabsstelle Kultur und Tourismus.
Er ist 1986 geboren und wohnt mit seiner Familie in Dortmund.
Rückblick – unser Bericht vom 9. 2.:
Die Kreistagsfraktion der beiden Wählergemeinschaften „Gemeinsam für Lünen“ (GFL) und Wir für Unna (WfU) wird an der Wahl eines neuen Kreisdirektors und Kreiskämmerers Anfang dieser Woche im Kreistag nicht teilnehmen. „Das aktuelle Personal-Geschacher auf Kosten der Steuerzahler machen wir nicht mit“, so Fraktionsvorsitzender Johannes Hofnagel.
In einer Pressemitteilung vom Sonntag, 9. Februar, erläuterte die Fraktion ihren Standpunkt wie folgt:
Scharfe Kritik äußert die GFL+WfU-Kreistagsfraktion an der Beförderung des bisherigen Kreisdirektors und Kreiskämmerers Mike-Sebastian Janke in einen üppig bezahlten neuen Chefposten.
Nach den Plänen von Verwaltung und Mehrheitspolitik soll Janke zum Geschäftsführer der weiter ausgebauten Verwaltungs- und Beteiligungsgesellschaft Kreis Unna mbH (VBU) aufsteigen.
Für dieses neue Holding-Konstrukt, deren Wirtschaftlichkeit bis heute nicht nachgewiesen wurde, sollen neben Jahnke als Geschäftsführer noch insgesamt sieben weitere Personen eingestellt, Büroräume angemietet und voll ausgestattet werden.
Geschätzte Kosten dafür: rund 1 Million Euro jedes Jahr. Was das bringen soll, wird trotz mehrfacher Nachfragen einfach nicht dargelegt!
Der Wechsel Jankes ist zum 1. April vorgesehen, daher wurde eilig ein Nachfolger für den scheidenden Kämmerer gesucht.
„Das alles geschieht in Zeiten einer der schwersten Finanzkrisen in unseren Kommunen, die den Kreis maßgeblich über Umlagen finanzieren. Am Ende werden jedoch die Bürger sowohl das Personal-Geschacher als auch das Finanzabenteuer VBU bezahlen“, prohezeit Hofnagel.
Die GFL+WfU-Kreistagsfraktion hatte bereits in jüngster Vergangenheit einen transparenten Wirtschaftsplan für die neue VBU eingefordert. Diesem Verlangen kam der Landrat nicht nach. Aus diesem Grunde schaltete die Kreistagsfraktion jetzt auch die Kommunalaufsicht (Bezirksregierung Arnsberg) ein.
Nach Ansicht der GFL+WfU-Kreistagsfraktion wurden betriebswirtschaftliche Grundsätze zur Entscheidungsfindung der Kreistagsgremien nachweislich nicht eingehalten und somit gegen bedeutende Rechtvorschriften verstoßen.
„Unsere Fraktion wird das Millionen-Euro teure Personalkarussell nicht mitmachen und sich symbolisch an der Wahl eines neuen Kreisdirektors und Kreiskämmerers nicht beteiligen.“
Hofnagel stellt klar, dass dies keine Kritik gegenüber den eingegangenen Bewerbungen ist sondern eine deutliche Kritik gegen den millionenteuren Irrlauf des Landrats und der ihn unterstützenden Fraktionen von SPD, CDU und FDP. Wir fordern den Landrat Mario Löhr sowie SPD, CDU und FDP auf, den Irrlauf mit den unnötigen Millionenausgaben endlich zu beenden.
Außerdem reicht die Kreistagsfraktion für die aktuellen Sitzungen von Kreisausschuss und Kreistag noch einen sechs Punkte umfassenden Antrag ein. Darin wird nochmals eine transparente Kostendarlegung für die nächsten fünf Jahre der neuen VBU-Holding gefordert sowie ein Wirtschaftsplan, „der diesen Namen verdient“, so Hofnagel.
Außerdem will die Fraktion der Wählergemeinschaften von GFL und WfU vom Landrat wissen, warum zu dem teuren und unnötigen Ausbau der VBU-Holding keine anderen kostengünstigeren Handlungsalternativen erwogen und die Vor- und Nachteile dieser Varianten nicht objektiv dargestellt wurden.
Pressemitteilung: GFL WFU Kreis Unna