Weniger Spatzen, Meisen und Amseln, dafür viel mehr Bergfinken und Kernbeißer in 340 Gärten im Kreis Unna

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Meise im Baum, Foto RB

Etwas weniger Vögel als im Vorjahr haben sich bei der „Stunde der Wintervögel“ blicken lassen. Sie fand am zweiten Januarwochenende statt.

Fast 122.000 Menschen deutschlandweit widmeten sich eine Stunde lang der Beobachtung der Vögel, die am Futterhaus im Garten, auf dem Balkon oder in den Parks gesichtet werden konnten. Im Kreis Unna wurde an 340 Orten gezählt.

Auffällig ist, dass deutlich weniger Amseln auch im Kreis Unna gesichtet wurden: Ein Minus von 16 Prozent im Vergleich zu 2024. „Im vergangenen Sommer wurden uns viele kranke und tote Amseln gemeldet, die im Verdacht standen mit dem Usutu-Virus infiziert gewesen zu sein. Das könnte dazu geführt haben, dass zur Vogelzählung weniger Amseln zu sehen waren“, so NABU-Vogelschutz-Experte Martin Rümmler.

Auch die beiden Spatzenarten ließen sich seltener blicken: Haussperling und Feldsperling liegen beide deutlich unter den Meldungen des Vorjahres. „Feldsperlinge gehören schon länger zu den Sorgenkindern, deren Bestände auch im Kreis Unna deutlich abgenommen haben. Aber auch der Haussperling kämpft trotz seines Rangs eins auf der Liste der Wintervögel zunehmend mit den Konsequenzen städtebaulicher Maßnahmen. Als Gebäudebrüter ist er auf Nischen und Spalten angewiesen, die bei Sanierungen oft geschlossen werden“, so Thomas Griesohn-Pflieger vom NABU-Kreisverband Unna.

Kohlmeisen (-16) und Blaumeisen (-21 Prozent), die wie die Spatzenarten zu den häufigsten Gästen an den Futterstellen gehören, machten sich auch im Kreis Unna ebenfalls etwas rarer. „Die geringeren Meldezahlen haben wohl ihren Grund in den milden Temperaturen und bewegen sich im Rahmen der letzten Jahre. Bei ausreichend Nahrung und wenig Kälte bleiben diese Arten öfter auch den Gärten und Futterstellen fern“, sagt Thomas Griesohn-Pflieger.

Dafür wurden Kernbeißer doppelt so häufig wie 2024 gemeldet – im Kreis mit einem Zuwachs von 240 Prozent. Bergfinken wurden sogar mehr als dreimal so häufig festgestellt. Beide Arten, so der NABU, ziehen im Winter auf der Suche nach Samen und Früchten in größeren Trupps umher. Dabei sind vor allem Bergfinken für ihre enormen Schwärme bekannt.

Die Top Five der Wintervögel sind auch im Kreisgebiet wie im vergangenen Jahr Haussperling, Kohlmeise, Blaumeise, Amsel, Elster.

Die „Stunde der Wintervögel“ ist Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion und fand bereits zum 15. Mal statt. Im vergangenen Jahr haben rund 130.000 Menschen mitgezählt. Die nächste Vogelzählung findet mit der „Stunde der Gartenvögel“ vom 9. bis 11. Mai statt.

Mehr Infos zur Aktion, Artenporträts, Fütterungstipps: www.stundederwintervoegel.de

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