ADFC Unna übt harte Kritik an städtischer Verkehrspolitik – E-Rikscha und Parallel-Tandem erweitern Fuhrpark

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Zu den größeren Veranstaltungen des vergangenen Jahres gehörte für den ADFC Unna die Lastenradparade. (Foto ADFC Unna)

Scharfe Kritik übt der Radclub ADFC an der Verkehrspolitik der Stadt Unna. Bezüglich der Verkehrswende, die auch das Rathaus postuliert, sieht es laut der Bilanz der Radlerlobby dürftig aus.

„In der Unnaer Verkehrspolitik will der ADFC weiterhin den Fußgängern und Radlern eine Stimme geben und für eine Verkehrswende werben“, erklärt der Club in einer Pressemitteilung vom 26. Januar.

„Wie es um das Ausbauprogramm der Radwege steht, welchen Fortschritt die Umsetzung des Mobilitätskonzeptes 2025 macht, das wird der Fahrradclub kontinuierlich im Fachausschuss für Mobilität nachfragen und in halbjährigen Treffen mit der Verwaltung diskutieren.“

Die Aufwertung der Unnaer Fahrradstraßen und insbesondere die Umsetzung der Fahrradtrasse von Königsborn nach Massen fordere der ADFC weiterhin.

Für 2024 fiel die Gesamtbilanz dürftig aus:

„Überfällige Projekte stecken im Verwaltungsstau, an anderen Stellen wie dem nächtlichen Radeln in der Fußgängerzone wurde die Fahrradfreundlichkeit zurückgeschraubt, die Umsetzung der Hauptverbindungen in die Ortsteile wie auch die Radtrasse Königsborn – Massen ist nicht absehbar.“

Umso mehr will der Unnaer ADFC im neuen Jahr „die Kreisstadt auf Touren“ bringen.

„Rund 1.200 Menschen radelten im Jahr 2024 mit bei den geführten über 100 Ausflügen, die der Fahrradclub in der Woche und am Wochenende angeboten hat. Nicht nur viele der über 509 Mitglieder, sondern auch viele Nichtmitglieder strampelten mit. Auch in diesem Jahr ist das Tourenangebot wieder mit über 100 Angeboten prall gefüllt.“

Leistungsbilanz der ADFC-Ortsgruppe in der Jahreshauptversammlung am 21. Januar.

Die Unnaer begrüßten zudem Fröndenberger Radler. Weil die ADFC-Mitglieder der nahen Ruhrstadt keine eigene Ortsgruppe haben und sich auch keine auf die Beine stellen ließ, werden sie jetzt in der gemeinsamen Ortsgruppe Unna-Fröndenberg unterstützt.

Weitere Leistungsdaten:

  • Beim Stadtradeln stiegen im vergangenen Jahr 986 Mitradler in den Sattel und legten 216.926 Kilometer zurück.
  • Die Fahrradschule brachte Erwachsene in den Sattel, bot dreimal sechswöchige Kurse an.
  • 90 Räder wurden codiert.
  • Rund 1000 Fahrräder wurden seit Gründung von der „Radretter“-Initiative (Initiative von ADFC, GRÜNEN, WeltOffen und Caritas) ab Frühjahr 2015 bis Ende 2024 für Geflüchtete und Menschen mit wenig Geld instandgesetzt, allein 95 im vergangenen Jahr.
  • Großveranstaltungen wie der Drahteselmarkt im Mai, dazu die Bike Night standen auf dem Programm. Und sollen auch in diesem Jahr wieder Menschen fürs Fahrradfahren begeistern.

Ebenso auf Tour: Die 15 Lastenfahrräder, die alle Interessierten kostenlos bis zu drei Tage über das ADFC-Kreisportal buchen und ausleihen können: adfc-kreis-unna.de/ausleihe/.

Der Fuhrpark ist gewachsen: In Hemmerde ist die E-Rikscha Ricky auf Tour. Die kann auch von Interessierten für Ausflüge oder Hochzeiten gebucht werden, lädt ADFC-Sprecher und Ricky-Mitbetreuer Carsten Hellmann ein. Und bei der Unnaer ADFC-Sprecherin Tanja Bork steht ein Parallel-Tandem, das für Paar-Radler oder Menschen mit Bewegungseinschränkungen und Handicap auf Fahrt gehen kann.

Das ausführliche Tourenprogramm ist zu finden in den Programmflyern, die an vielen Unnaer Geschäften und Institutionen ausliegen. Es steht auch auf der Homepage des Unnaer Radlerclubs unter https://unna.adfc.de/neuigkeit/viele-touren-im-radjahr-2025. Direktlink zu allen Angeboten: ogy.de/29k6. Jeden Dienstag ab 17 Uhr bietet der ADFC eine Radberatung im Umweltzentrum im Rathaus an, ab 19 Uhr tagt der Stammtisch im benachbarten Hotel Katharinenhof. Dort sind auch Nichtmitglieder willkommen.

Das Sprecherteam Tanja Bork und Carsten Hellmann wurden in der Jahreshauptversammlung einstimmig wiedergewählt.

PM ADFC Unna

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