JuLis: Kaum Diskussionen mit Polikern an Schulen im Kreis Unna – „Erschreckend gerade mit Blick auf die AfD“

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Klassenzimmer - Symbolbild Foto: S. Rinke

Junge Liberale Kreis Unna: Schulen zur politischen
Diskussion ermutigen, Demokratie stärken – Anzahl
an Schulveranstaltungen im Kreis erschreckend gering:


„Wir müssen Schulen dazu ermutigen, politisch informative
Veranstaltungen durchzuführen, anstatt sie durch
Missverständnisse oder falsche Signale zu verunsichern“,
erklärt Jonathan Dammermann, Vorsitzender der Jungen
Liberalen im Kreis Unna, anlässlich der Diskussion um Verbote
von Podiumsdiskussionen an Schulen in NRW.

Eine jüngste Klarstellung von SchulministerinFeller, dass solche
Veranstaltungen weiterhin zulässig seien, begrüßt der FDP-Nachwuchs
ausdrücklich. „Politische Bildung ist eine der zentralen
Aufgaben von Schulen, um junge Menschen zu befähigen, sich
aktiv und kritisch mit demokratischen Prozessen
auseinanderzusetzen.“

Besonders besorgniserregend ist für die JuLis der Rückgang solcher
Veranstaltungen: „Von den rund 45 weiterführenden Schulen
im Kreis Unna bieten wahrscheinlich nur noch fünf in diesem
Jahr politische Diskussionen mit Politikern an.

Das ist eine verschenkte Chance in der demokratischen
Bildung
. Politische Podiumsdiskussionen sind ein Schlüssel, um
jungen Menschen Demokratie greifbar zu machen und sie zu
motivieren, sich selbst einzubringen.

„Gerade weil die AfD bei Erstwählern immer stärker wird, müssen wir alles daransetzen, demokratische Werte zu vermitteln und Extremismus entgegenzuwirken.“

Diese Entwicklungen unterstreichen für die JuLis, wie wichtig es ist, dass Schulen wieder
verstärkt politische Veranstaltungen anbieten und junge
Menschen aktiv in demokratische Prozesse einbinden.


Oscar Chyra, stellvertretender Bezirksvorsitzender der
Jungen Liberalen, Mitglied des Schul- und Sportausschusses
der Stadt Kamen und selbst Schüler, ergänzt: „Leider musste
ich an meiner Schule die Erfahrung machen, dass die
Organisation einer Podiumsdiskussion nicht gewünscht ist.

Dabei werden fragwürdige organisatorische Argumente
genannt.

Es ist aber vor allem auch die Angst vor der AfD. Dabei wird leider verkannt, dass Angst die AfD eher stärker macht und Schulen ein Ort sein können, wo die im Internet gestreuten populistischen Ideen sich einem Realitätscheck beweisen müssen.“

Podiumsdiskussionen bötn eine einzigartige Gelegenheit,
Demokratie erlebbar zu machen.
„In einem kontrollierten,
neutralen und sachlichen Rahmen können Schüler direkt mit Vertretern
unterschiedlicher Parteien in den Dialog treten. Gerade vor
dem Hintergrund steigender gesellschaftlicher Polarisierung
und der Gefahr, dass extremistische Positionen an Einfluss
gewinnen, sind solche Veranstaltungen ein unverzichtbarer
Beitrag zur politischen Bildung.

Die Schule muss ein Ort sein, an dem Demokratie nicht nur
theoretisch vermittelt, sondern praktisch erfahrbar wird“,
betont Dammermann. „Politische Diskussionen in sozialen
Netzwerken können diese Aufgabe nicht ersetzen
, da sie
häufig von Polarisierung und Desinformation geprägt sind.

In der Schule hingegen können politische Debatten auf der Grundlage von Fakten und unter der Anleitung kompetenter Lehrkräfte stattfinden.“

Die Jungen Liberalen appellieren an die Schulen, ihre
Verantwortung ernst zu nehmen und politische
Veranstaltungen aktiv zu fördern. „Auch kurzfristig lassen
sich noch bis zur Bundestagswahl entsprechende
Veranstaltungen organisieren. Dabei müssen die Prinzipien
der Neutralität und Meinungsvielfalt selbstverständlich
gewahrt bleiben. Demokratie lebt vom Dialog – und Schulen
sind der ideale Ort, um diesen Dialog zu führen und die
Grundlage für eine wehrhafte, ofene Gesellschaft zu legen.“

PM JuLis Kreis Unna

2 KOMMENTARE

  1. Die jungen Liberalen in Unna fordern „neutrale“ politische Veranstaltungen in Schulen, aber gleichzeitig outen sie öffentlich ihr eigendlich nicht neutrales Ansinnen. Merken die nichts?

    Sie fordern tasächlich öffentlich , das die aktuell amtierende Politik ihren Einfluß auf die Schulen mißbraucht, um minderjährige Schüler vor der größten Opposition im demokratisch gewählten Parlament zu warnen.

    Was wäre, wenn theoretisch in AFD geführte Landkreise oder Kommunen „neutrale“ Podiumsdiskussionen in den Schulen eingeführt werden , bei denen vor den Gefahren durch die Partei FDP gewarnt wird?

    Die politische Indoktrinierung in den Schulen ist ein wesentliches Merkmal faschistischer Regierungsformen. Das hat es in der Nazizeit oder in der DDR gegeben.

    Was für Fehlentwicklungen durch die bereits aktuell bestehende starke Indoktrinierung an den Schulen entstehen kann, sieht man deutlich an den Äußerungen des jungen Herrn Jonathan Dammermann und dem Schüler Oscar Chyra. Die FDP Älteren sollten mal mit den beiden ein ernstes Gespräch führen und der Schüler Chyra dringend von der Schule Nachsitzen im Bereich Politikgrundlagen aufgebrummt bekommen.

    Die jeweils aktuell regierenden Parteien haben Einfluß auf die Schulen in ihren Städten, Landkreisen oder Regierungsbezirken.
    An einer Schule in einer konservativen CDU Hochburg im tiefen Sauerland würden die Schüler sicherlich anders beeinflußt werden als in einen linken Stadtteil einer SPD Hochburg im Ruhrgebiet.

    Daher bin ich grundsätzlich für den bisherigen demokratischen Diskurs, das man Politiker aus den Schulen fernhält und jegliche Bewertung von im Parlament vertretene Parteien dort nichts zu suchen hat!

    Die zukünftige politische Ausrichtung junger Menschen hat ausschließlich im privaten Umfeld bzw. im Elternhaus stattzufinden, niemals in staatliche Einrichtungen. Schüler sind nicht blöd und bekommen täglich genug politische Botschaften in den Medien übermittelt. Sie können sich auch jederzeit ohne Schulverwaltung direkt bei Parteiveranstaltungen informieren.

    Das bizarre an der Forderung der jungen Liberalen:
    Natürlich müßten in einer Demokratie bei neutrale politische Veranstaltungen auch Vertreter der AFD zu den Schulen mit eingeladen werden. Das wissen die Schulen auch. Von der demokratisch legitimierten Bedeutung her sogar eher als die kleinere FDP, welche den Umfragen entsprechend möglicherweise ab nächsten Monat nicht einmal mehr im Parlament existiert.

    • So wie wir die JuLis verstanden haben, möchten sie, dass auch die AfD zu solchen Veranstaltungen eingeladen wird, um sie anhand ihrer eigenen Aussagen zu „entlarven“.

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