Es war ein höchst umstrittenes Bauprojekt, das letztlich nach vielen Diskussionen inklusive Unterschriftenaktion noch die Hürde im Unnaer Stadtrat nahm.
An der Fröndenberger Straße in Unnas südlichem Dorf Kessebüren kann der Unnaer Architekt Michael Deterding nach monatelangem Streit neue Wohnungen bauen.
sein Wohnbauprojekt verwirklichen. Mit dem Bebauungsplan „Unna-Kessebüren Nr. 3 „Südlich der Fröndenberger Straße“ wurde Baurecht „für einige Wohngebäude entlang der Fröndenberger Straße“ geschaffen.
Am heutigen Montag, 13. Januar, schickte uns Michael Deterding eine kurze Danksagung an die Unterstützer der Neubauten in Kessebüren.
Nach der ersten Auslegung 2023 waren zahlreiche Einwänden von Bürgern und Behörden bei der Stadt Unna eingegangen. „Diese wurden z. T. aufgegriffen“, erklärte die Stadt im Frühjahr 2024.
Das Konzept wurde daher nochmals überarbeitet, die Zahl der Wohneinheiten verringert und die überbaubare Grundstücksfläche verkleinert.
„Nunmehr können nur noch 2 Doppelhäuser und ein kleines Mehrfamilienhaus mit insgesamt max. 13 Wohnungen auf der Fläche entstehen.“
Dies werde über eine textliche Festsetzung auch entsprechend gesichert.
- Stellplätze sind in einer stark verkleinerten Tiefgarage und oberirdisch in ausreichender Zahl möglich (etwa 17 Stellplätze).
- Die Zufahrt zum Grundstück und zu den Stellplätzen erfolgt über eine Zufahrt von der öffentlichen Verkehrsfläche (vorhandener Feldweg), die wiederum an die Fröndenberger Straße angebunden wird.
- Hier wurde immer wieder das Thema Verkehrssicherheit angesprochen, da eine mangelnde Einsicht in die Fröndenberger Straße und den Rad- und Fußweg vermutet wurde.
Die Zufahrt liegt in der Innenkurve, so dass eine weite Sicht in die Fröndenberger Straße mit dem Fuß- und Radweg gegeben ist. Mittels Schleppkurven wurde dies überprüft. Die beteiligten Verkehrsbehörden sehen hier keine besondere Gefahrenlage.
Die Stadt machte klar:
„Vor dem Hintergrund einer beständigen Nachfrage von Wohnraum in der Kreisstadt Unna und auch in Kessebüren ist die bauliche Nutzung der Fläche immer noch städtebaulich sinnvoll.
Entsprechend der Aussagen des Handlungskonzeptes Wohnen 2025 der Kreisstadt Unna sind … große Anstrengungen im Wohnungsneubau notwendig.“
Das neue Wohngebiet ist in offener Bauweise mit nach Süden orientierten Gärten geplant. Am südöstlichen Rand soll der vorhandene Grünbestand erhalten bleiben.
Der Entwurf des Bebauungsplans KE 3 „Südlich der Fröndenberger Straße“ wird mit der Begründung und den Fachgutachten gemäß § 3 (2) BauGB in der Zeit vom 22.04.2024 bis einschließlich 22.05.2024 auf der Internetseite https://www.unna.de/standort/planen-bauen-wohnen/oeffentlichkeitsbeteiligung/aktuelle-offenlegungen-und-buergerbeteiligungen veröffentlicht.
Rückblick Mitte Februar 2024 –
„Die Kurzfristigkeit der veröffentlichten neuen Baupläne des Architekten Herrn Deterding ohne signifikante Änderungen und die hierzu der ebenso kurzfristig angesetzte Abstimmung im Rat sorgen für große Empörung in Kessebüren!“
Die Bürgerinitiative Kessebüren warnte in einer Pressemitteilung eindringlich vor einer „zweiten Mühle Bremme“.
Es geht um den geplanten Bau mehrerer neuer Mehrfamilienhäuser an der Fröndenberger Straße unter dem Unnaer Architekten Michael Deterding, der auch für das Einkaufszentrum „Neue Mühle“ auf dem früheren Industrieareal Mühle Bremme neben der Unnaer Post verantwortlich zeichnet.
Wörtlich erklärte die BI in ihrer an Rundblick Unna geschickten Pressemitteilung:
„Die Bürgerinitiative und zahlreiche Dorfbewohner fühlen sich im Zuge der kurzfristig anstehenden Entscheidungsfindung zum Bauvorhaben an der Fröndenberger Straße von den kurzfristig veröffentlichten Plänen überrumpelt….
Die Bebauung soll zudem nun im beschleunigten Verfahren umgesetzt werden. Ein weitere Beteiligung der Bürgerinnen im Rahmen der erneuten Offenlegung ist fraglich.
Das Vertrauen in Architekt und Planungsamt und auch das Vertrauen in die basisdemokratische Anhörung und Mitbestimmung der Bürgerinnen ist extrem gestört.
So kommt das Planungsamt nach nunmehr erst 1 ½ Jahren! und just im Zuge der anstehenden Entscheidung zu dem Ergebnis, dass es zu allen massiven und vielfältigen Kritik- bzw. Anregungspunkten in Form von über 20 Zuschriften von Dorfbewohnern, dem Kessebürener
Heimatverein, der Anrainergemeinschaft Kessebürener-Bach und der Bürgerinitiative Kessebüren keinen! grundlegenden Anpassungs- oder Änderungsbedarf gibt. …
Es stellt sich hier auch die grundsätzliche Frage „Wie objektiv sind überhaupt die „Abwägungsergebnisse“ des Planungsamtes zu diesem mutmaßlich rein investitionsgetriebenen Bauvorhaben im Bezug zu massiven und vielfältigen Bedenken von nahezu der gesamten
Dorfbevölkerung? – Ist das noch Basisdemokratie oder werden hier zu Lasten der Dorfgemeinschaft und verbindlichen ökologischen und sozialen Vorgaben ganz andere bzw. allein wirtschaftliche Ziele zur Profitmaximierung Einzelner verfolgt?
Die Kessebürener empfinden dies als ungeheuerlichen Vorgang und als Diskreditierung der Bürger und basisdemokratischen Initiativen, die mit vielfältigen und guten Argumenten ihr Dorf vor einer weiteren baulichen Katastrophe wie der „Mühle Bremme“ bewahren wollen.
Zur Erinnerung: Nach Überreichung einer vom überwältigenden Teil der Dorfgemeinschaft unterzeichneten Petition zur dorfverträglichen und verhältnismäßigen Bebauung bei Herrn Bürgermeister Wigant hatten sich fast alle Parteien mehrheitlich von dem Bauvorhaben distanziert.
In dieser aussichtslosen Lage kündigte Herr Architekt Deterding damals eine deutliche Reduzierung des Bauvorhabens an. Diese Reduzierung ist jedoch in keinster Weise zu erkennen. …
Ob diese Bebauung zudem, wie von der Politik gefordert, ökologisch, sozial und dorfverträglich wäre, ist jetzt schon klar zu verneinen. Der hierzu weiterhin geplante Bau einer Tiefgarage mit nun nur noch 17 Parkplätzen und mit all seinen Belastungen für die Umwelt beim Bau und Betrieb, sowie Beeinträchtigungen und Gefährdungen der Verkehrssituation unterstreicht die unverhältnismäßige und rein investitionsgetriebene Ausrichtung der Bebauung.
Es werden zusätzliche Parkplätze fehlen, die auch durch eine zusätzliche Oberflächenversiegelung auf dem Grundstück nicht ausreichen werden. Das hätte die Verschärfung der bereits angespannten Parkplatzsituation im Dorf zur Folge. …
Und ob bzw. wie er (Deterding) sich an seine Planungen und Aussagen hält, hat man in der Vergangenheit bei der ausufernden Realisierung der „Mühle Bremme“ gesehen. Diese ist 3m höher geworden als im Bebauungsplan festgelegt!…
Link zum Ratsinformationssystem, Punkt Ö 6.1:
https://sessionnet.krz.de/unna/bi/si0057.asp?__ksinr=7584
Bürgerinitiative Kessebüren
info@bi-kessebueren.de
Nun, M Deterding, was „schlecht“ ist bleibt einfach schlecht und lässt sich nicht schönreden.
Am Beispiel Mühle Bremme klar erkennbar, da helfen auch bei der Eröffnung eines solchen Kastens keine feuchten Worte und Medienschelte des (Noch) Bürgermeisters.
Eltern mit ihren Kindern und die Großeltern können sich auch über Wohnungen freuen deren Baustil in den dörflichen Charakter passen.