Sog. „Todeslisten“ bei Reinoldus-Mitarbeitern: Geschäftsführer des privaten Rettungsdienstes gibt öffentliche Erklärung ab

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Peter Schröter, Geschäftsführer und Inhaber des Rettungsdienstes Reindoldus. (Foto Privat)

In der Diskussion um sog. „Todeslisten“ bei Mitarbeitern des privaten Rettungsdienstes Reinoldus und zum Umgang des Unnaer Bürgermeisters damit – erklärte sich zu einem gestern auf Rundblick veröffentlichten Meinungsbeitrag jetzt der Inhaber und Leiter des Rettungsdienstes selbst.

„Sehr geehrte Damen und Herren,

wir möchten uns heute öffentlich zu den jüngsten Vorfällen rund um die sogenannte „Todesliste“ äußern und klarstellen, dass wir diese Praxis in aller Deutlichkeit verurteilen.

Sie ist weder ethisch noch moralisch vertretbar, und wir distanzieren uns entschieden von jeglichem Verhalten, das bei unseren Mitarbeitenden oder in der Öffentlichkeit den Eindruck vermitteln könnte, wir würden solch eine Handhabung tolerieren.

Wir bedauern zutiefst, dass es zu diesem Fehlverhalten bei einigen wenigen Mitarbeitern gekommen ist, und möchten uns dafür aufrichtig entschuldigen.

Obgleich die Befragten sich über ihr Fehlverhalten nicht bewusst waren, ist uns klar, dass viele von ihnen mit der belastenden Aufgabe der Bewältigung von Einsätzen in schwierigen Situationen umgegangen sind. Es wurde jedoch nie die Notwendigkeit für eine psychosoziale Nachsorge für die Personen, die in dieser Liste erwähnt wurden, in Betracht gezogen. Unser Unternehmen ist in der Lage, hochkompetente Strategien zur Bewältigung solcher Situationen bereitzustellen, und wir werden weiterhin daran arbeiten, unseren Mitarbeitern die notwendige Unterstützung zu bieten.

Wir möchten betonen, dass es keinerlei Anlass gibt, an der Leistungsfähigkeit unseres Unternehmens oder dessen Fachkompetenz zu zweifeln.

Wir sind stolz darauf, die Bevölkerung im gesamten Kreisgebiet zuverlässig zu versorgen, uns aktiv im Katastrophenschutz zu engagieren und in Zeiten von Engpässen weit über unseren Grundvertrag hinaus zu unterstützen. Tausende von Rettungseinsätzen haben die letzten Jahre gezeigt, dass wir stets nah am Menschen arbeiten und uns für die Gemeinschaft einsetzen.

Ähnlich wie viele Bürger waren auch wir überrascht und irritiert über die Vorgänge, die öffentlich gemacht wurden. Es war uns wichtig, offen, ehrlich und transparent mit dieser Situation umzugehen, um Vertrauen zu schaffen und um Missverständnisse auszuräumen.

Wir verstehen die aktuellen Sorgen und Ängste und nehmen sowohl die Berichterstattung als auch die zahlreichen Kommentare in den sozialen Netzwerken sehr ernst. Es hat gezeigt, dass wir uns auf die Verbesserung der internen Abläufe fokussieren müssen und auch den Dialog mit den Mitarbeitern noch intensiver auszugestalten.

Wir sind uns bewusst, dass viele der Kommentatoren uns persönlich bekannt sind und wir ihre Beweggründe nachvollziehen können.

Dennoch müssen wir festhalten, dass die betroffenen Mitarbeiter niemals etwas Unrechtes getan haben. Eine Kollektivkündigung wäre in dieser Situation rechtlich nicht statthaft.

In der öffentlichen Debatte vermissen wir die Wortmeldungen derer, denen freundlich und kompetent von unseren Mitarbeitenden geholfen wurde. (Anm. der Redaktion: Auf der Facebookseite von Rundblick Unna kamen seit gestern viele solcher Wortmeldungen.)

Die aktuelle öffentliche Diskussion verunsichert mehr als 100 Mitarbeiter, die nie ein Fehlverhalten gezeigt haben. Wir bitten darum, dass auch das bei Kommentaren in den Sozialen Medien bedacht wird.

In diesem Sinne möchten wir nochmals ausdrücklich um Verzeihung bitten und Ihnen frohe und besinnliche Feiertage wünschen. Mögen Sie ein friedliches Weihnachtsfest und einen guten und gesunden Start ins neue Jahr erleben.“

  • Peter Schroeter, Gesellschafter & Inhaber

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