Integration von Roma im Kreis ist „Verantwortung der Gesellschaft – Angst vor staatlicher Einmischung historisch bedingt“

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 Die Teilnehmer des Austauschtreffens "Zuwanderung und Integration von Roma – Bedingungen des Gelingens" am 3. Dezember 2024 im Kreishaus Unna. Gemeinsam wurden neue Ansätze und Erfahrungen zur erfolgreichen Integration von Roma diskutiert und erarbeitet. Foto Kreis Unna

Rahmenbedingungen für gelingende Integration aufzeigen – das ist die Herausforderung, die in Bönen, so der Kreis, gut bewältigt wird:

Unter dem Titel „Zuwanderung und Integration von Roma – Bedingungen des Gelingens“ fand am Dienstag, 3. Dezember, ein Austauschtreffen für Multiplikatoren aus Kita, Schule, Gesundheitsdienst, Verwaltung und Ehrenamt im Kreishaus Unna statt.

Gefördert durch das NRW-Förderprogramm „Zuwanderung aus Südosteuropa“ kooperiert die Gemeindeverwaltung Bönen seit Mitte 2023 mit dem „Internationalen Kultur- und Sportverein der Roma Carmen e.V.“. Die Arbeit wird vom Kommunalen Integrationszentrum (KI) und vom Kommunalen Integrationsmanagement (KIM) im Kreis Unna koordiniert.

In seinem Grußwort betonte der stellv. Landrat Martin Wiggermann (SPD) die erfolgreiche Integration im Ruhrgebiet. Bönens Bürgermeister Stephan Rotering (parteilos) dankte Carmen e.V. für die „wertvolle Arbeit, die eine Verständigung zwischen Roma und Mehrheitsgesellschaft ermöglicht“.

Er unterstrich die Verantwortung von Verwaltung und Gesellschaft, allen Menschen gleiche Chancen zu bieten.

Die Teilnehmer des Treffens erfuhren von Peter Rummel vom Carmen e.V. über die historischen Erfahrungen der Roma durch Verfolgung und Völkermord, die ihre Angst vor staatlicher Einmischung erklären.

Davit Berisa, als Bildungsmultiplikator von Carmen e.V. in Bönen tätig, schaffte durch seine Arbeit wichtige Verbindungen zwischen Verwaltung, Bildungsinstitutionen und der Roma-Gemeinde.

„Die Integration der Roma stellt eine Herausforderung für alle Kommunen im Kreis Unna dar“, so die übereinstimmende Meinung. Dabei ist die Gruppe der zugewanderten Roma sehr heterogen.

Ein besonderer Fokus lag auf der Bildungsintegration der Kinder. Mira E. Hazzaa, Doktorandin an der Universität Osnabrück, hob die Bedeutung der Frauen für den Bildungserfolg der Kinder hervor und betonte, dass Frauen als Bindeglieder zwischen den Kulturen fungieren. Hazzaa regte an, gezielt Frauen in die Handlungsansätze einzubeziehen, was in 2025 weiter ausgebaut werden soll.

„Die bisherigen Erfolge in Bönen sind deutlich“, betont die Pressemitteilung: „Durch zahlreiche Gespräche mit Schulen, Kitas und Jugendeinrichtungen werden die Angebote von der Kita über die Offene Ganztagsschule bis hin zu Freizeiteinrichtungen stärker genutzt.

Dies lässt alle Beteiligten optimistisch in die Zukunft blicken, auch wenn das bisherige Förderprogramm zum Jahresende endet. PK | PKU

Pressemitteilung Kreis Unna

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