14 Kita-Alltagshelferinnen finden nach Qualifizierung langfristige Perspektiven in Kinderbetreuung – Aus anderen Berufen gewechselt

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Übergabe der Zertifikate, Foto AWO rle

„Endlich können wir, dank der Qualifizierung, eine Tätigkeit im pädagogischen Bereich übernehmen und das sogar langfristig“, so die frischgebackenen Kindertagespflegepersonen Riber Boubi und Amira Felic.

Riber Boubi war zuvor als Hauswirtschaftskraft in der Kamener Kita Villa Lach und Krach eingesetzt. Amira Felic hat zuvor in einer Senioren-Einrichtung gearbeitet, bevor sie dann als Alltagshilfe in die Kita Bänklerweg gewechselt ist.

Beide und 12 weitere Alltagshelferinnen erhielten jetzt ihre Zertifikate bei einem Festakt in der Kita Bänklerweg in Hamm. Es ist ein Modellprojekt für nachhaltige Qualifizierung und Beschäftigungsförderung, mit dem sich die AWO Ruhr-Lippe-Ems gemeinsam mit der Agentur für Arbeit Hamm auf den Weg gemacht hat.

Das Ziel des Projektes ist es, den Alltagshelferinnen, die seit der Corona-Zeit nicht mehr aus den Kitas wegzudenken sind, eine dauerhafte Tätigkeit in der Kindertagesbetreuung zu ermöglichen.


Die Förderung der unterschiedlichen Programme, die den Einsatz der Alltagshilfen befristet
ermöglicht hatten, bietet leider keine dauerhaften Perspektiven für die Mitarbeit in der
Kindertagesbetreuung. Somit wäre eine Fortführung der Weiterbeschäftigung als Alltagshelferin für die AWO perspektivisch nicht mehr möglich gewesen.

Die Absolventinnen blicken optimistisch in ihre Zukunft und auch die AWO ist zuversichtlich, nachhaltig dem Fachkräftemangel in ihren Kitas entgegengewirkt zu haben.

Thomas Keyen, operativer Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Hamm, hob beim Festakt
hervor, wie sinnvoll und gut er diese Maßnahme findet: „Lebenslanges Lernen spielt heute eine
erhebliche Rolle. Um den Fachkräftebedarf zu decken, bedarf es nicht nur des Dranbleibens,
sondern wir müssen auch berufliche Neustarts ermöglichen.“

Die AWO RLE hat gemeinsam mit der Bildung+Lernen gGmbH, der Bildungs- und
Beschäftigungsgesellschaft unter dem Dach der AWO RLE, nach Lösungen gesucht, um eine
Weiterbeschäftigung der Alltagshelferinnen zu ermöglichen. Darüberhinaus sollte das Bildungsangebot mit der Lebensphase der Teilnehmenden vereinbar sein. Diese sind aufgrund ihrer familiären Situation oft noch in die Pflege von Angehörigen und die Kinderbetreuung eingebunden oder benötigen ein geregeltes Einkommen. Die Qualifizierung konnten die Teilnehmenden deshalb während ihrer regulären Arbeitszeit absolvieren. Auch sollte ihnen vor allem eine langfristige und nachhaltige Weiterbeschäftigung ermöglicht werden. Als Ergebnis stand am Ende das Konzept für die Qualifizierung der Alltagshelferinnen zur Kindertagespflegeperson, durchgeführt nach dem QHB (Qualifizierungshandbuch
Kindertagespflege) für Kindertagespflegepersonen.

Für die finanzielle Förderung des Vorhabens konnte die Agentur für Arbeit Hamm gewonnen
werden. Hier ergab sich die Möglichkeit, für das Projekt Fördermittel im Rahmen des
Qualifizierungschanchengesetzes bereitzustellen. „Das ist sehr gut investiertes Geld“, betonte
Thomas Keyen, „denn am Ende haben alle etwas davon: die Alltagshelferinnen, die AWO als Arbeitgeber, die Eltern, die ihre Kinder gut aufgehoben wissen und selbstverständlich die Kinder selbst.“

Viele von ihnen haben erst durch diese Tätigkeit ihre Leidenschaft für die Arbeit mit Kindern
entdeckt. Die Berufswege vorher waren vielfältig – Handwerks- wie kaufmännische Berufe waren ebenso darunter wie akademische Laufbahnen.

Nach Jahren oder Jahrzehnten ohne Prüfungen entwickelten sie eine neue Lernroutine. Neben
ihrer mehrmonatigen Qualifizierung haben die Teilnehmenden unterschiedliche Lerninhalte
behandelt. Zusätzlich zu den zahlreichen Theoriestunden wurde auch ein großer Anteil an
Praxisstunden absolviert, um die Qualifizierung erfolgreich abschließen zu können.
„Die Prüfungen waren durchaus anspruchsvoll“, berichtete Erzina Brennecke.

Der erfolgreiche erste Durchgang spricht dafür, dass es diese Qualifizierung auch in Zukunft geben
wird. „Es ist für uns alle eine Win-win-Situation“, zeigten sich Thorsten Schmitz, Geschäftsführer
der Bildung+Lernen gGmbH, und Oliver Kaczmarek einig. Auch Thomas Keyen von der
Arbeitsagentur und der zweite Bürgermeister Hamms, Oskar Burkert, zeigten sich beim Festakt
optimistisch, dass es weitergeht.

PM AWO rle

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