Kreis bezieht nun „100 % Ökostrom“ und plant weitere E-Fahrzeuge – Deren Marktanteil bricht weiter ein

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Parkplätze für E-Autos auf dem Parkdeck des Parkhauses Neue Mühle - Foto Rinke

Als „Zeichen für den kommunalen Klimaschutz“ bezieht die Kreisverwaltung Unna seit Anfang dieses Jahres „100 % Ökostrom“, verkündet die Pressestelle des Kreises in einer Mitteilung zum Wochenende..

Die Stromversorgung für die Kreisverwaltung werde demnach seit 2024 ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt. „Diese Maßnahme ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer klimaneutralen Kreisverwaltung“, betont Sprecherin Leonie Jost in ihrer Mitteilung.

Was das konkret für das Klima bedeute, wird auch vorgerechnet:

„Durch den Umstieg auf Ökostrom ausschließlich aus Anlagen erneuerbarer Energien werden nicht nur die CO2-Emissionen jährlich um schätzungsweise 1500 Tonnen CO2 im Vergleich zum konventionellen Strommix reduziert, die Kreisverwaltung leistet auch einen Beitrag zur Energiewende.“

Dies auch, weil bereits auf 9 Dienstgebäuden des Kreises Strom mit Photovoltaikanlagen erzeugt wird.

„Auch der Fuhrpark wird sukzessive auf elektrischen Antrieb umgestellt“, führt die Kreissprecherin weiter aus:

„So können die Mitarbeiter der Kreisverwaltung auf mehrere E-Pkw für ihre Dienstfahrten zurückgreifen. Weitere Fahrzeuge sollen in den kommenden Jahren auf E-Antrieb umgestellt werden.“

Generell ist der Absatz elektrischer Fahrzeuge wie berichtet deutschlandweit eingebrochen. Diese Entwicklung setzte sich im Juli weiter fort.

„Keine guten Aussichten für die Elektromobilität“ sieht in einer aktuellen Auswertung der Autoclub ADFC.

Im Juli sind nur noch 30.762 neue Pkw mit batterieelektrischem Antrieb (BEV) zugelassen worden. Wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) meldet, waren das 36,8 Prozent weniger als im selben Monat des Vorjahres. Auch im Vergleich zum Juni ist Zahl der neu zugelassenen E-Autos massiv eingebrochen, und zwar um ca. 30 Prozent.

Elektroautos: Marktanteil stürzt ab

Der Anteil der E-Autos (BEV) an den gesamten PkwNeuzulassungen lag im Juli 2024 bei 12,9 Prozent. Auch das war weniger als im Vorjahreszeitraum, teilt das KBA mit. Im Juli 2023 machten die BEV noch 20 Prozent aller Neuzulassungen aus.

Der größte Anteil an den Neuzulassungen entfiel auf Benziner mit 35 Prozent. An zweiter Stelle lagen Hybridfahrzeuge (33,5 Prozent). Diese Antriebsform machte einen großen Sprung nach vorn: Ihr Absatz stieg um fast ein Fünftel auf beinahe 80.000 Neuzulassungen im Juli. Fast 15.000 davon waren Plug-in-Hybride. Dann erst folgten Pkw mit Dieselantrieb (18,1 Prozent).

Die Bundesregierung hatte im vergangenen Jahr zunächst die Kaufprämie für gewerbliche Elektroautos gestrichen und im Herbst überraschend auch die Förderung für private Käuferinnen und Käufer. Die Nachfrage brach daraufhin ein.

Zwar zeichnete sich im Februar und März 2024 eine aufsteigende Tendenz ab, doch dieser Mini-Höhenflug endete schon im April wieder, und der kurze Ausreißer nach oben im Juni 2024 scheint sich nun auch als Strohfeuer zu erweisen.

Weniger Neuzulassungen als im Vorjahr

Insgesamt kamen im vergangenen Monat laut KBA 238.263 Pkw neu auf die Straße. Vergleicht man diese Zahlen mit denen des Vorjahresmonats, ergibt das ein kleines Minus von 2,1 Prozent. Insgesamt ist der Automarkt aber (noch) auf Wachstumskurs: 2024 wurden bis Ende Juli wurden 1.71 Millionen neue Pkw zugelassen.

Der durchschnittliche CO₂-Ausstoß bei den Neuzulassungen stieg nach KBA-Angaben wie schon in den Vormonaten auch im Juli im Jahresvergleich an: Inzwischen liegt er bei 121 g/km und damit um 7,2 Prozent höher als im Juli 2023.

Für die Klimabilanz des Verkehrssektors sind das keine guten Vorzeichen: 2022 war der durchschnittliche CO₂-Ausstoß zwischenzeitlich auf 110 g/km gesunken, diese positive Tendenz hatte offenbar keinen Bestand, bilanziert der ADFC abschließend.

Quellen: Kreis Unna, ADFC

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