Mehr Sicherheit auf dem Schulweg: Dortmund richtet vier „Schulstraßen“ ein

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Die Stadt Dortmund und das Polizeipräsidium bitten rechtzeitig zum Schulanfang um Respekt, Rücksicht und Aufmerksamkeit im Straßenverkehr - das ganze Jahr über. Foto: PP Dortmund

Schulstraßen sollen Schulwege sicherer machen – Pilotprojekt in Dortmund startet:

Die Stadt Dortmund richtet vier Schulstraßen ein, die zu bestimmten Zeiten nicht befahren werden dürfen.
Das Pilotprojekt für mehr Sicherheit auf Schulwegen ist zunächst auf bis zu 12 Monate befristet.

„Die aktuell 23.738 Kinder in unseren 88 Grundschulen in Dortmund sind keine ‚Mitläufer‘ im Straßenverkehr. Sie brauchen besondere Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme. Da sind alle gefordert“, sagt Oberbürgermeister Thomas Westphal.

Erst mit 10 Jahren können Kinder den Verkehr realistisch einschätzen Kinder im Grundschulalter nehmen gleichberechtigt am Straßenverkehr teil, können aber Geschwindigkeiten, Abstände und Situationen noch nicht richtig einschätzen.

Eine Auswertung der Dortmunder Polizei von Schulwegunfällen und Unfällen in der Freizeit von Kindern ergab, dass Schulkinder an Bushaltestellen und an Sichthindernissen besonderen Gefahren ausgesetzt sind: Immer dann, wenn sie vor und hinter haltenden Bussen oder nicht vorhersehbar zwischen geparkten Autos die Straße überqueren, steigt das Unfallrisiko.

Kraftfahrzeuge dominieren den Verkehrsraum

Hinzu kommt, dass Autos, Lkw und andere Motorfahrzeuge immer mehr Raum einnehmen: Die Zahl der Kraftfahrzeugzulassungen in Dortmund ist in den vergangenen Jahren auf 376.910 gestiegen (Stand: 30.6.2024).

An Bushaltestellen fällt ebenfalls auf, dass Autofahrer die Situationen im Schülerverkehr falsch einschätzen und ihr Tempo nicht anpassen.

An Haltestellen mit einem roten Dreieck und bei eingeschaltetem Warnblinklicht am Bus gilt Schrittgeschwindigkeit für Autos – auch im Gegenverkehr.

Ein mit Warnblinklicht an die Haltestelle heranfahrender Bus darf nicht überholt werden.

Wenn Kinder auf Schulwegen verunglücken, dann häufig in der Nähe ihrer Schule. Polizeipräsident Gregor Lange appelliert deshalb an Eltern: „Passen Sie da bitte besonders gut auf. Damit die Schulwege möglichst sicher sind:

Fahren Sie Ihre Kinder nicht mit dem Auto bis vor die Schule. Ein Kind lernt nichts über den Straßenverkehr, wenn es im Auto sitzt.“

Bei ihren Kontrollen auf Schulwegen und an Elternabenden wird die Polizei deshalb wiederholt auch das „Elterntaxi“ ansprechen.

Für mehr Sicherheit auf Schulwegen wird die Stadt außerdem vier Schulstraßen einrichten – ein Pilotprojekt. Dabei werden Straßen in der Nähe von Schulen während der Hauptbring- und Abholzeiten für den motorisierten Verkehr gesperrt. Basis dafür ist ein entsprechender Erlass des Landesministeriums NRW.

Nach eingehender Prüfung und im Austausch mit den Beteiligten haben das Tiefbauamt und das Schulverwaltungsamt vereinbart, als Pilotprojekt an drei Grundschulen und einer Förderschule vier Schulstraßen einzurichten.

Der Verkehrsversuch soll maximal ein Jahr laufen. Voraussetzung für die Schulen war unter anderem eine vorherige Teilnahme an dem schulischen Mobilitätsmanagementprojekt „So läuft das“, an dem bereits 20 Grundschulen teilgenommen haben.

Außerdem werden an den Schulen dort, wo es noch keine gibt, Hol- und Bring-Zonen eingerichtet. Dort können Eltern halten, um ihre Kinder aus dem Auto austeigen zu lassen, damit diese den sicheren Restschulweg eigenständig und zu Fuß zurücklegen. Die Schulstraßen werden durch Beschilderung und Markierung kenntlich gemacht. Die Polizei wird die Einhaltung des Einfahrverbots kontrollieren. Die Schulstraßen sollen den Hol- und Bringverkehr verdrängen, Verhaltensänderungen bei Eltern und Schüler*innen bewirken und die eigenständige Mobilität von Schülern fördern.

So sieht eine Schulstraße aus:

Die Schulstraßen werden durch Beschilderung und Markierung kenntlich gemacht. Die Beschilderung der Schulstraßen erfolgt jeweils mit folgenden Zeichen: Verkehrszeichen 260 – Verbot für Kraftfahrzeuge Zusatzzeichen 1042-38 – werktags außer samstags Zusatzzeichen 1040-30 – zeitliche Beschränkung Zusatzzeichen 1012-50 – Schule.

Quelle Polizei Dortmund

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