Mehr Urlaubs- und Fortbildungstage: WfU beantragt stärkere städtische Unterstützung für Tagesmütter

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Symbolbild - Quelle Pixabay

Kindergarten – oder lieber Kindertagespflege, landläufig bekannt als Tagesmutter?

Die Ratsfraktion „Wir für Unna“ wirbt für die Alternative zur Kindertagesstätte und beantragt von der Stadt eine stärkere Unterstützung der Tagespflegepersonen.

Unnas Tagesmütter sollen aus dem städtischen Haushalt zusätzliche Fortbildungstage und zusätzliche Urlaubstage finanziert bekommen.

Denn die Kindertagespflege habe gegenüber der Betreuung in einer Kindertagesstätte unbestrittene Vorteile, zählt Fraktionschefin Ingrid Kroll auf.

„Es gibt Eltern, die sich ganz bewusst für einen Platz in der Kindertagespflege entscheiden. Sie sehen zum Beispiel die Gruppengröße von maximal 5 Kindern als sehr vorteilhaft für ihr Kind an.“

Als weitere Vorteile einer Tagesmutter zählt Kroll auf: „Sie hat keine starren Öffnungszeiten. Es gibt eine feste Bezugsperson für Kinder und Eltern. Die Förderung des Kindes kann individuell abgesprochen werden. Tagesmütter können die Kinder besonders betreuen und fördern, indem sie mit ihnen zum Turnen oder anderen Veranstaltungen gehen.“

Und auch, wenn ein Kind krank ist, kann es nach Absprache zu seiner Tagesmutter gebracht werden, unterstreicht Ingrid Kroll: „Das ist besonders für Alleinerziehende oft eine immense Hilfe. In einer Kita wäre das nicht möglich.“

Auch für die Städte und Gemeinden sind Tagesmütter oft buchstäblich letzter Anker und Rettung in der Not, wenn in den Kitas keine Plätze mehr zur Verfügung stehen (oder die freien Plätze nicht zum Wohnort der Eltern passen, wie es aktuell in Unna der Fall ist).

Derzeit werden in Unna ca. 240 Kinder von Tagesmüttern betreut. Für diese fordert nun die WfU-Fraktion eine bessere Unterstützung durch die Stadt. Konkret geht es um Qualifizierung und Fortbildung:

Für die Qualitätssicherung werden laut § 21 Absatz 3 KiBiz jährlich 5 Stunden für Fortbildungsmaßnahmen gewährt. „Das ist zu wenig, um den Kindern das Beste zu geben“, urteilt Ingrid Kroll. „In unserem Antrag, der dem Bürgermeister vorliegt, fordern wir die Kosten für weiter 10 Fortbildungsstunden pro Tagesmutter und Jahr.“

Selbst und ständig – diese Floskel dürfe in der Tagespflege nicht zum Tragen kommen, unterstreicht die WfU-Vorsitzende;

„Tagesmütter haben einen jährlichen Anspruch auf insgesamt 30 Tage Urlaubs- und Krankentage. Da sie durch den ständigen Kontakt mit Kleinkindern ständig mit neuen Infektionen in Berührung kommen, bleibt vom Urlaubsanspruch oft nur ein Tropfen auf dem heißen Stein übrig. 

Anders als die Kitas, die während der Coronajahre monatelang schlossen oder lediglich reduzierte Betreuung boten, arbeiteten die Tagesmütter auch in der Pandemie durch und waren für die Eltern eine enorme Entlastung, erinnert Ingrid Kroll.

„Und die Kleinen waren keiner Isolation ausgesetzt.“

In ihrem Antrag fordert WfU daher, dass die Stadt ür die in Unna arbeitenden Tagesmütter weiter 10 arbeitsunfähigkeitspflichtige Krankentage übernimmt. Das sei auch ein Zeichen der Wertschätzung gegenüber den Tagesmüttern.

Und einen weiteren Punkt spricht Ingrid Kroll auch noch an:

„Wie erwähnt ist die Kindertagespflege eine selbständige Tätigkeit. Die Betreuungszeiten werden mit den Eltern vertraglich für ein Jahr abgeschlossen.

In der Vergangenheit wurden Eltern über frei gewordene Kindergartenplätze durch das Jugendamt informiert. Das hatte zur Folge, dass die Eltern ihr Kind aus der Tagespflege nahmen, um sich den Kindergartenplatz zu sichern. Was für die Tagespflegepersonen wiederum finanzielle Einbußen und Existenzsorgen bedeutet.“

Auch hier müsse Stadt und Politik sensibler reagieren, appelliert die WfU-Chefin:

„Denn wenn wir die Arbeit der Tagesmütter stiefmütterlich behandeln, werden wir auch dort kompetentes Fachpersonal verlieren.“

PM WfU-Fraktion Unna

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