„Guten Tag, hier ist Schneider, Kriminalpolizei Unna.In der Nähe Ihrer Wohnung hat es einen Raubüberfall gegeben…“
An diesem Punkt übernahm die Mitarbeiterin eines Betreuungsservice das Telefonat von ihrem 88-Jährigen Kunden – binnen Sekunden verlor der „Kriminalbeamte Schneider“ jedwedes Interesse an einer weiteren Unterredung und legte auf.
Die Betreuerin, Rebecca, schrieb unserer Redaktion am Abend dieses Erlebnis und bat darum, ihre Warnung weiterzugeben.
„Ich arbeite bei einem Betreuungsservice in Unna, und während ich heute bei einem Kunden (88 Jahre) war, erhielt dieser einen Anruf von einem angeblichen Kripobeamten Herr Schneider oder so ähnlich.
Dieser erzählte von einem „Raubüberfall“ in der Nähe des Wohnortes meines Kunden.
Ich nahm das Telefon und fragte nach dem Namen und der Dienstelle – und prompt wurde aufgelegt…“
Rebecca möchte dazu aufrufen, dass Angehörige, Betreuer, Pflegekräfte u.a. ältere Menschen oder auch Menschen die nicht so vernetzt sind wie es heutzutage üblich ist, vor solchen Betrügern warnen.
„Mein Kunde hatte Glück, dass ich zur Stelle war.“
Denn leider oft geraten ältere Menschen hilflos an solche skrupellosen Betrüger, die sich als Polizeibeamte, Staatsanwälte oder sonstige offiziellen Respektpersonen ausgeben und, psychologisch und rhetorisch mit allen Wassern gewaschen, ihren arglosen Opfern die reinsten Schauermärchen von kurz bevorstehenden Einbrüchen und Rauben auftischen.
Am Ende wird der völlig verängstigte ältere Mensch von dem angeblichen Kripo-Beamten aufgefordert, seine Wertsachen – Schmuck und Geld – der Polizei zur Verwahrung abzugeben, damit sie vor den angeblichen Schurken in der Nachbarschaft sicher sind.
Und der wahre Schurke, im heutigen Unnaer Fall wäre es wohl „Herr Schneider“ oder ein Kollege gewesen, verschwindet mit dem Vermögen seines schamlos ausgeplünderten Opfers auf Nimmerwiedersehen.