Bundespolizisten bei Krawallen zwischen Türken und Kurden in Dortmund massiv attackiert und bedrängt – Für Polizei Dortmund „ruhiger Einsatztag“

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Die Bundespolizei notiert schwere Krawalle und massives Bedrängnis ihrer Kollegen durch eine solidarisierenden Mob – die Polizei Dortmund verharmloste hingegen die Vorfälle zuvor als „Auseinandersetzung“ und sprach von einem „ruhigen Einsatztag“.

In ihrer Meldung am frühen Sonntagmorgen vermeldete das Dortmunder Polizeipräsidium, dass es im Nachgang des Viertelfinalspiels der Türkei gegen die Niederlande „im Rahmen der Abreise der Fans zu Auseinandersetzungen“ in der Innenstadt gekommen sei.

Auf dem Bahnhofsvorplatz unterstützten die Dortmunder Beamten Maßnahmen der Bundespolizei.

Gegen 00:30 Uhr hätten Kräfte der Bereitschaftspolizei im Bereich des Katharinentores zwei Personengruppen (die nicht näher benannt werden) trennen müssen, „welche sich fortlaufend gegenseitig provozierten„. Eine Person sei in Gewahrsam genommen, drei Ermittlungsverfahren seien eingeleitet worden.

„Grundsätzlich verlief der Einsatztag aber überwiegend ruhig mit nur vereinzelten Straftaten“, bilanzierte das Polizeipräsidium.

Völlig anders liest sich die Zusammenfassung des Abends in der am Montag (8. 7.) veröffentlichten Pressemitteilung der Bundespolizei:

Laut dieser gerieten in der Nacht zu Sonntag auf dem Bahnhofsvorplatz zwei Personengruppen massiv aneinander, zuerst verbal und dann körperlich.

„Bundespolizisten, die die Kontrahenten trennten, wurden angegriffen und teilweise auch verletzt.“

Zwei Männer wurden in Gewahrsam genommen.

Gegen 00:45 Uhr befand sich nach der Spielbegegnung Türkei – Niederlande eine Vielzahl türkischer Fußballfans auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofes, berichtet ein Bundespolizeisprecher.

„Wenig später, gegen 01:00 Uhr bewegte sich eine Gruppe von circa 50 kurdisch stämmigen Personen aus der Innenstadt auf den Vorplatz des Hauptbahnhofes. Einsatzkräfte der Bundespolizei, die sich ebenfalls auf dem Vorplatz befanden, wurden dort auf eine verbale Auseinandersetzung zwischen einer türkischen und einer kurdischen Personengruppe aufmerksam.

„Kurz darauf folgte ein Handgemenge zwischen zwei Männern. Dabei griff ein 33-jähriger Türker aus Hagen einen bisher unbekannten anderen Mann an.

Die Beamten ergriffen den Angreifer und brachten ihn zu Boden. Dabei sperrte dieser sich, schlug um sich und versuchte, die Griffe der Einsatzkräfte zu lösen.

Unterdessen solidarisierten sich circa 300 Personen der beiden Gruppierungen gegen die Polizeikräfte, umzingelten und bedrängten sie massiv.

Die Uniformierten befanden sich zu diesem Zeitpunkt mit dem angreifenden Türken am Boden, um ihn zu fixieren. Mitarbeiter der Deutschen Bahn, die auf die Situation aufmerksam wurden, unterstützten die Einsatzkräfte bei der Absperrung.

Zudem eilten weitere Unterstützungskräfte der Bundespolizei hinzu, wobei ihnen der Weg zu den Kollegen erheblich erschwert wurde.

Auch die Polizei NRW unterstützte die Maßnahmen der Bundespolizei.

Als die Polizeibeamten den Türken aus Hagen zur Bundespolizeidienststelle bringen wollten, wurden sie fortlaufend aus der solidarisierten Gruppe heraus sowohl verbal als auch körperlich angegangen und bedrängt.

Der Bruder des Tatverdächtigen griff die Uniformierten gezielt mit Faustschlägen an, um eine Festnahme zu verhindern. Zudem versuchte der 25-Jährige, die Einsatzkräfte in die äußerst aggressive Menschenmenge zu ziehen, welche sich mit dem Festgenommenen solidarisiert hatte.

Die Angriffe des Türken (25) wurden durch Reizgas unterbunden. Anschließend wurde auch er zu Boden und danach ins Bundespolizeirevier am Hauptbahnhof gebracht.

Vor der Bundespolizeiwache sammelte sich unterdessen eine Menschenmenge, die versuchte, den Beamten in die Dienststelle zu folgen. Aus der Menge heraus flogen Flaschen auf die Einsatzkräfte.

Fünf Polizeibeamte wurden in der Einsatznacht verletzt.

Die beiden Türken wurden zur Verhinderung weiterer Straftaten ins Polizeigewahrsam in Dortmund gebracht. Sie werden sich nun wegen tätlichen Angriffs und Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung, gefährlicher Körperverletzung und versuchter Gefangenenbefreiung verantworten müssen.

Zudem leitete die Bundespolizei gegen die bisher unbekannten Tatverdächtigen ein Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruch, Bedrohung und dem Versuch der gefährlichen Körperverletzung ein.

Quellen Bundespolizei Dortmund / Polizei Dortmund

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