Vom Schmuddelörtchen zur Wohlfühloase: Hellweg-Realschule Unna hat eine der 3 schönsten Toiletten Deutschlands

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Fotoquelle: Hellweg-Realschule Massen

Vom schmuddeligen, miefigen Örtchen zur farbenprächtigen Wohlfühloase:

Zusammen mit zwei Schulen aus München und Niedersachsen hat die Hellweg-Realschule in Unna-Massen einen bundesweiten Preis gewonnen. In Berlin wurde die HRS heute für ihre neu gestaltete Toilette ausgezeichnet.

Die Unnaer Realschule gehört zu den drei Hauptsiegern im Wettbewerb „Toiletten machen Schule“, den die Deutsche Toilettenorganisation (GTO) vergibt. 135 Schulen aus 14 Bundesländern hatten mitgemacht.

Denn oft seien die Schulgebäude und deshalb auch die Sanitärräume marode. Es fehle häufig auch an Seife und Toilettenpapier. Auch Vandalismus, Gestank oder eine mangelnde Privatsphäre seien Probleme.

Im Wettbewerb waren die Schulen aufgerufen, Ideen und Konzepte für dauerhaft saubere Schultoiletten zu entwickeln und umzusetzen.

Die Hellweg-Realschule beschreibt das auf ihrer Website wie folgt:

„Wir haben in den letzten Monaten mit unseren Schülerinnen und Schülern unsere Toilettenanlage neu gestaltet.

Vorher waren sie eher trostlos, es gab Verschmutzungen und manche Schülerinnen und Schüler gaben sogar an, den Toilettenbesuch während der Schulzeit zu vermeiden.

Es war Zeit, dass sich was ändert und wir überließen unseren Schülerinnen und Schüler die Planung.

Unsere SV hat Probleme analysiert, lange gegrübelt und Listen mit Wünschen und Ideen erstellt, die dann von den Schülerinnen und Schülern selbst, bzw. durch die Schule umgesetzt wurden:

So haben wir u.a.
– die Decken streichen lassen und diese mit Sternchen und Fußbällen (Glow in the Dark) beklebt,
– Trennwände bei den Jungenpissoirs installiert,
– Fußballtore in die Pissoirs gelegt,
– Wände nach einer Schülerabstimmung mit Bildern folieren lassen,
– mit Pflanzen dekoriert,
– neue Spiegelbeleuchtungen installiert,
– eine Discobeleuchtung und Musik installiert,
– neue Sanitäreimer und Klobürsten angeschafft,
– die Toilettendeckel mit Smileys beklebt,
– ein Kritzelboard, Handyhalterungen, Kleiderhaken, Duftspender und von Schüler/innen gestaltete Fliesenaufkleber angebracht.

Zwei neue Waschbeckenanlagen mit Unterschränken konnten ebenfalls fertig gestellt werden. Zwei weitere folgen, sobald die Finanzierung steht. Hier bewahren nun die Schülerinnen und Schüler Seife, Handtuchpapier oder Klopapier, um bei Bedarf am Ende der Pausen nachfüllen zu können.

Unsere SV hat Regeln aufgestellt und stellt nun eine Toilettenaufsicht. Die Aufsichten werden in den Pausen von Schülerinnen und Schülern der Jahrgänge 6 bis 10 durchgeführt.
Sie achten auf die Einhaltung der vereinbarten Toilettenregeln, kontrollieren Sauberkeit und Ausstattung (Seife, etc.), haben Schlüsselgewalt.

Erreicht haben wir viel. Die Toiletten sehen nicht nur schicker und moderner aus, sie bieten auch wesentlich mehr Privatsphäre und Komfort – sie sind sauberer! Verschmutzungen und Vandalismus gehören der Vergangenheit an.

Durch die Beteiligung der Schülerinnen und Schüler sind unsere Toiletten nun ein persönlicherer Wohlfühlort.

Finanziert wurde das Projekt durch eine große Spende der Bürgerstiftung der Sparkasse und unserem Förderverein.

Herzlichen Dank dafür!

Auch konnten unser Schulbudget und die Stadt Unna einige Posten übernehmen.

Die Schülerinnen und Schüler freuen sich.

Um die Nachhaltigkeit des Projekts sicherzustellen, ist eine kontinuierliche Evaluation und Weiterentwicklung unerlässlich. Die enge Zusammenarbeit zwischen der Schülervertretung, der Schulleitung und den Lehrkräften wird fortgesetzt, um sicherzustellen, dass das Toilettenprojekt regelmäßig auf den Tisch gebracht und diskutiert wird. Neue Schülerinnen und Schüler werden aktiv in das Projekt eingebunden, um sicherzustellen, dass ihre Bedürfnisse und Ideen ebenfalls berücksichtigt werden.

Für die Zukunft planen wir nun zwei Unisextoiletten, die bereits bei der Stadt beantragt sind.“

1 KOMMENTAR

  1. Gratulation und Respekt vor der Leistung.

    Die umgesetzten Ideen zeigen einmal mehr dass mit geringen Mittel aus einem „Schmuddelort“ eine annehmbare Toilettenanlage entstehen konnte.

    Allein schon sich des Themas anzunehmen und so umzusetzen verdient Hochachtung.

    Allerdings auch beschämend, einerseits für unsere Verwaltung die solche Aufgaben zu erledigen hat, andererseits dass dann in den Pausen eine Aufsicht gestellt werden muss damit andere Mitschüler dieses „Kleinod“ nicht wieder zu einem „Schmuddelort“ verkommen lassen.

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