Der Ausbildungsmarkt im Kreis Unna bleibt ein Sorgenkind, stellt die Werkstatt im Kreis Unna fest.
Auf der einen Seite suchen die heimischen Firmen dringend nach Nachwuchskräften. 730 Ausbildungsplätze sind aktuell noch nicht besetzt.
Auf der anderen Seite sind viele junge Menschen noch ohne Ausbildungsplatz – 770 Jugendliche suchen so im Kreis Unna immer noch eine Lehrstelle.
Die Werkstatt im Kreis Unna will helfen. Im Rahmen des Landesprogrammes „Ausbildungswege NRW“ versuchen erfahrene Jobcoaches passgenau, Jugendliche mit den geeigneten Ausbildungsbetrieben zusammen zu bringen.
Im vergangenen Jahr brachte die Werkstatt nach eigener Angabe 131 Jugendliche erfolgreich in eine Ausbildung. Zwei schlossen die kaufmännische Ausbildung sogar als Beste im Kammerbezirk ab.
„Keine einfache Arbeit“, sagt die Projektleitung Heike Reketat.
Denn trotz der Klagen der Wirtschaft über fehlenden Nachwuchs und fehlende Bewerber um Lehrstellen gibt es immer noch eine hohe Anzahl an „unversorgten“ Jugendlichen, die bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter gemeldet sind.
Für dieses Phänomen gibt es eine Vielzahl an Gründen, so die Werkstatt.
„Einer davon war Corona. In dieser Zeit fielen häufig die persönlichen Kontakte an den Schulen zur Berufsberatung weg. Auch konnten in der Zeit wenige bis gar keine Praktika durchgeführt werden.
Eine berufliche Orientierung fällt somit sehr vielen Jugendlichen überaus schwer. Es gab oftmals wenig Außenkontakte, und zahlreiche junge Menschen zogen sich in das Private zurück.
Viele Jugendliche können sich auch bei der Vielzahl der Berufsmöglichkeiten nicht entscheiden, in welche Richtung sie gehen sollen. Schließlich verstellt das Streben nach immer höheren Schulabschlüssen manchem Jugendlichen den direkten Weg in die Ausbildung.
Die Landesregierung NRW startete zum 1. Juli 2023 das Landesprogramm „Ausbildungswege NRW“. Es bietet ausbildungsinteressierten Jugendlichen über ein individuelles Coaching eine berufliche Perspektivplanung.
Im Kreis Unna wird das Programm von der Werkstatt im Kreis Unna durchgeführt.
Die Werkstatt sammelt seit 2017 Erfahrungen mit vergleichbaren Ausbildungsprojekten im Bereich des individuellen Coachings und der Vermittlung in Ausbildung – immer in direkter und enger Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter, die auch Jugendliche mit Unterstützungsbedarf an die Werkstatt weiterleiten.
Im Rahmen von Ausbildungswege NRW findet ein sogenanntes Profiling statt, in welchem die Stärken und Schwächen getestet werden.
Daran schließt sich ein individuelles Coaching an, das an die jeweilige persönliche Situation angepasst ist. Unternehmen erhalten für ihre freien Stellen passgenaue Vorschläge von Bewerbern und können die jungen Menschen auch zunächst in einem Praktikum kennen lernen.
Betriebe, die sich aus wirtschaftlichen Gründen aktuell schwertun, sich für die Einstellung eines Azubis zu entscheiden, gibt es darüber hinaus auch finanzielle Fördermöglichkeiten, die die Werkstatt anbietet.
Für Fragen interessierter Firmen und für ausbildungssuchender Jugendlicher steht zur Verfügung:
Heike Reketat, Leitung Ausbildungswege NRW, Werkstatt im Kreis Unna GmbH – Gerhart-Hauptmann-Str. 29m 59423 Unna
Tel: 02303 9599056, Fax: 02303 2805 200, Mobil: 0176 12 80 50 50
E-Mail: h.reketat@werkstatt-im-kreis-unna.de
Pressemitteilung: Werkstatt im Kreis Unna