ADFC fordert Radweg an K28 in Billmerich unter weiteren Einschnitten für motorisierten Verkehr

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Blick in Richtung Billmerich im Sommer. Der südliche Stadtteil soll auf Wunsch des Kreises Unna und der Unnaer Grünen mit einem Radweg entlang der Kreisstraße K28 an die südliche Innenstadt angebunden werden. (Archivbild Rinke)

Der geplante Bau eines Radweges an der Kreisstraße K28 in Unna-Billmerich spaltete seit Wochen die Fahrrad- und Umweltlobby des Kreises und der Kreisstadt. Wir berichteten mehrfach, u. a. HIER mit einem Kommentar.

Der Nutzen wird angezweifelt (wegen vorhandener alternativer Trasse durch den Bornekamp), umfangreiche Rodungen würde nötig.

Jetzt fordern der Kreisverband und die Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC)  gemeinsam: Der Radweg an der Kreisstraße müsse im Zuge der Straßensanierung gebaut werden. Möglich werden soll es durch weitere Einschränkungen für motorisierte Verkehrsteilnehmer.

Der Radweg sei Bestandteil des Radverkehrskonzeptes des Kreises. Von dessen Grundprinzip ist die Fahrrad-Lobby überzeugt:

Bei allen Straßenbauprojekten muss nicht nur die Infrastruktur für den Autoverkehr, sondern gleichwertig auch für Fußgänger und Radler umfassend verbessert werden.

Was der ADFC allerdings zudem fordert:

„Bei allen Verkehrsprojekten und gerade in Billmerich muss der Einschnitt in das vorhandene Grün, die Fällung von Bäumen und Sträuchern, schon in der Entwurfs- und Ausbauplanung möglichst vermieden werden.“

Die bisherige Planung sieht gerade solche gravierenden Einschnitte vor. 60 Bäume bzw. Sträucher müssten gefällt werden.

„Wir brauchen hier kreative Lösungen und vorab schon eine Abwägung der Ziele des optimierten Verkehrs gegenüber dem Ziel größtmöglichen Natur- und Klimaschutzes.“

Die könnten auch in Unna-Billmerich punkten, sagen die Verkehrsexperten des ADFC: Nachdem gegenüber der Ursprungsplanung jetzt schon zum Schutz vorhandener Bäume und alter Sträucher die Autotrasse verschmälert und gen Westen gerückt wurde, seien weitere Schritte denkbar:

  • Tempolimit von maximal 50 km/h bei weiterer Einschränkung der Autotrasse,
  • Durchfahrtsverbot für LKW,
  • nochmalige Verhandlungen mit den Besitzern der westlich angrenzenden Ackerflächen, um noch mehr Platz für den 2,50 Meter breiten Radweg zu schaffen.
  • Der neue Radweg braucht nach Forderung des ADFC dringend auch eine Fortsetzung über die Hertinger Straße bis ins Unnaer Zentrum. Der ADFC drängt hier auf eine Fahrradstraße, die die Verkehrsbehörden noch kritisch sehen.

daran sei mit gemeinsamer Kraft zu arbeiten. „Der Kreis Unna hat alle dafür nötigen Fachleute, die Unnaer Politik und der Ortsvorsteher könnten gerade bei den Verhandlungen über den geringfügigen zusätzlichen Grundstücksankauf intensiv helfen“.

Neben dem Grundsatz einer klima- und umweltverträglichen Verkehrsplanung fordert der ADFC-Kreisverband zudem: Baumaßnahmen für das regional bedeutende Alltags-Radnetz müssten zwischen den unterschiedlichen Straßenbaulastträgern wie jetzt z.B. in Kamen immer koordiniert werden.

„Stückwerk hilft nicht weiter und schafft wie in Billmerich nur Unverständnis und Unmut.“

Gerade auf den regionalen Routen zwischen Siedlungsschwerpunkten und Kommunen müsse durch Planungsvereinbarungen zwischen den verschiedenen Baulastträgern gesichert werden, dass diese am Stück und aus einer Hand gebaut werden.

PM ADFC Unna

1 KOMMENTAR

  1. Von einer Vereinigung welche die Interessen der Radler vertritt erwarte ich mehr als die Befürwortung dieser sinnlosen und überflüssigen Verbindung. Warum fordert der ADFC nicht gleich die gesamte Türkenstraße in eine Fahrradstraße umzuwidmen. Man braucht keinen Rückschnitt bzw. Rodung, keinen Ankauf von Landflächen und die unnötige Asphaltierung mit hart erarbeiteten Steuergeldern könnte man sich auch sparen.
    Sinnvoller dagegen wäre für das Geld im Unnaer Osten die Schlaglochpisten Kuhstraße Lünern und Westhemmerder Weg zu asphaltieren um Radler auch ohne Radweg, besser mit, eine sturzfreie Nord Süd Verbindung zwischen Salzroute Hellweg und Alleenradweg Unna-Welver, bzw. Frdbg., Ostdörfer und Bönen zu schaffen.

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