Ein Schulanbau soll in Kamen mit dem Aus des Schulgartens einhergehen: Um diese Frage gibt es in Kamen einen immer heftigeren Streit. Einige 100 Unterschriften wurden für den Erhalt des Schulgartens schon gesammelt.
Jetzt soll ein Gutachten die Frage klären, unter welchen Optionen das „einzigartige Biotop“ erhalten werden kann.
Das teilte am Freitag, 23. 12., die Stadt Kamen mit.
„Im Zuge der vorgesehenen Sanierung und Erweiterung des Gymnasiums wird die Stadt Kamen für den weiteren Planungsprozess ein unabhängiges Artenschutzgutachten erstellen lassen.
Das Gutachten soll Auskunft darüber geben, welche Optionen es im Umgang mit dem Schulgarten gibt, der als ein in der Region einzigartiges Biotop gilt – und unter welchen Voraussetzungen dieses eventuell auch erhalten werden kann.
Die bislang entwickelten Planungen sehen einen Erweiterungsbau zwischen dem Hauptgebäude und dem Westanbau vor.
„Wir haben uns gemeinsam angeschaut: Was benötigt die Schule? Und diese Variante war für alle Beteiligten die sinnvollste Lösung“, sagt Bürgermeisterin und Schuldezernentin Elke Kappen.
Das Gymnasium priorisiert den vorliegenden Entwurf mit dem Verbindungsbau, da er vielfältige Aspekte wie vorgeschriebene Raumgrößen, sinnvolle Zoneneinteilungen sowie Laufwege ebenso berücksichtigt wie die Anforderungen an moderne Unterrichtsformen.
„Diese Variante deckt im Vergleich zu den anderen Optionen unsere Bedürfnisse am weitgehendsten ab“, sagt Schulleiter Lars Wollny. Gymnasium und Stadt stimmen sich in allen Phasen des Prozesses eng miteinander ab.
Allerdings: Auf dem betroffenen Areal befindet sich aktuell ein Großteil des Schulgartens.
Das Gymnasium hat sich aus diesem Grund bereits frühzeitig damit befasst, wie an einer anderen Stelle ein für den Unterricht nutzbarer Schulgarten angelegt werden kann – dies auch ganz bewusst mit einer pädagogischen Konzeption, die sich deutlich von der heutigen Nutzung des Biotops unterscheidet.
So sehen die Überlegungen der Schule eine stärkere Einbindung des Schulgartens in den Biologieunterricht sowie eine breitere Nutzung durch die Schülerinnen und Schüler mit vor. Dies ist mit dem aktuell bestehenden Schulgarten nicht möglich.
Auf der anderen Seite ist den Beteiligten die ökologische und allgemeine Bedeutung des Biotops sehr wichtig.
„Es ist in den vergangenen Wochen sehr deutlich geworden, wie vielen Menschen der Schulgarten aus den unterschiedlichsten Gründen am Herzen liegt“, schildert Kappen. Dies sei vor dem Hintergrund der aktuellen Herausforderungen in Sachen Klima- und Artenschutz auch nachvollziehbar – und während des bisherigen Entscheidungsprozesses durchaus auch berücksichtigt worden.
Schule und Stadt wollen nun in diesen Abwägungsprozess die Ergebnisse, Optionen und Möglichkeiten einfließen lassen, zu denen das Gutachten kommen wird. Kappen:
„Sollte sich herausstellen, dass die Bebauung des geplanten Bereiches aus ökologischen Gründen nicht vertretbar ist, werden wir dies bei den weiteren Planungsschritten berücksichtigen.“