Trotz fast druckfrischer TÜV-Plakette: Dieser getunte Honda CRX fährt keinen Meter mehr.
Beamte der Polizei des Märkischen Kreises winkten den Fahrer in Lüdenscheid aus dem Verkehr, weil sich der Honda „in einem auffallend desolaten Zustand befand“.
Beim näheren Hinsehen untermauerte sich der erste Eindruck bereits eindrucksvoll:
Das verbaute Fahrwerk zur Tieferlegung war nicht eingetragen. Es fanden sich Schleifspuren im Radhaus, ferner war fast das gesamte Abgasleitsystem mit Luftfilter nicht zulässig. An einem Rad fehlte eine Radmutter, zwei weitere waren lose. Die Motorhaube war durch Manipulation angehoben worden. Zudem erschien die Bremsleistung der Bremse nicht mehr ausreichend.
Zum Erstaunen der Beamten händigte der Fahrer eine Bescheinigung über eine Hauptuntersuchung vom März 2021 aus: Der Prüfbericht bescheinigte Mängelfreiheit.
Nach diesen Feststellungen wurde eine technische Prüfstelle aufgesucht und der Pkw an einen Sachverständigen übergeben. Hier bestätigten sich die Mängel durchschlagend: Durch die unzulässige massive Tieferlegung wurden bereits die Hydraulikschläuche der Bremsanlage abgedrückt und minderten so die Bremsleistung.
Insgesamt stellte der Fachmann 48 Mängel fest, ein nicht geringer Teil waren erhebliche oder gar gefährliche Mängel.
Das Auto wurde sofort aus dem Verkehr gezogen. Den Fahrer erwartet eine Ordnungswidrigkeitenanzeige mit einer Geldbuße in Höhe von mindestens 300 Euro.
Gegen die TÜV-Stelle bzw. gegen den Aussteller der TÜV-Bescheinigung wird noch ermittelt, recherchierten wir bei der Polizei. Es besteht der Verdacht des Betruges.
Quelle: Kreispolizei MK