Rücksicht auf Rücksichtslose in Coronazeiten? Ein Leser aus Fröndenberg schilderte uns am heutigen Samstag nach einem Besuch in der Volksbank leicht amüsiert folgendes Erlebnis:
„Samstag vor der Volksbank an der Eulenstraße, eine Warteschlange bis auf die Straße. Zwei oder drei jüngere Männer, eine Frau mittleren Alters, alle korrekt mit Abstand und Mundschutz.
Alle warten geduldig. Ich Minuten auch. Nichts passiert.
Ich schaue rein, entdecke einen einzelnen älteren Herr drinnen im SB-Bereich. Er liest irgendwas. Ich denk mir: Liest der da Zeitung? Oder studiert er seine Kontoauszüge?
Gucke auf das Schild an der Eingangstür: Zwei Leute gleichzeitig dürfen rein. Mit Mundschutz.
„Wieso geht da niemand Zweiter rein?“, frage ich die Wartenden in der Schlange. Zur Antwort bekomme ich: „Der Herr hat keine Maske.“
Und er lässt sich weiterhin alle Zeit der Welt, der Herr da drin.
„Gut, das ist dann sein Problem“, sage ich, vergewissere mich nochmal: „Will niemand Zweiter reingehen?“ Etwas verschämt kommt Kopfschütteln zur Antwort. Okay, denke ich, also dann.
Mit Mundschutz rein in den Vorraum, wo die SB-Automaten stehen.
Der ältere Herr sieht mich, zuckt zusammen, knödelt etwas biestig raus: „Äh, hallo. Ich trage keinen Mundschutz…“ – „Das ist dann Ihr Problem“, erwidere ich und stelle mich an den freien Automaten. „Sie dürfen sich hier ohne Mundschutz gar nicht aufhalten.“
Das ist ihm dann offenbar ein bisschen peinlich, er druckst rum, „ja ja, ich bin ja gleich weg.“ Ist er nicht. Er studiert weiter in aller Seelenruhe seine Kontoauszüge.
Dafür geht einer der jungen Männer rein, gleich als ich rauskomme, ordentlich mit Mundschutz natürlich. Und alle in der Schlange grinsen sich einen.
Wie lange der ältere Herr noch in der Bank geblieben ist – keine Ahnung.
Ach ja, um sein Rennrad hat er sich übrigens sehr gesorgt: Er hat es in den Vorraum mit reingenommen, weil er wohl Angst hatte, dass es ihm draußen geklaut wird.“
Vielleicht etwas zum schmunzeln wenn es derzeit nicht die Diskussion Maskenpflicht allgemein und im Unterricht gäbe. Diese unwirkliche Situation wenn man die i Dötzchen morgens zur Schule rennen oder in den Pausen mit Maske sieht.
Für mich ist dieser Herr ein Inbegriff des herrschenden Egoismus und der Starrsinnigkeit bei uns.
Wenn ich keine Maske habe, aber ein Schild darauf hinweist verzichte ich auf Auszüge. Brauche ich Auszüge dann nehme ich die Maske mit.
Steht auf dem Schild max. 2 Personen dann verweile ich nicht im Raum und studiere die Auszüge während draußen vielleicht Leute warten die sicherlich auch gerne ihr Bankangelegenheit erledigt hätten.
Wäre ich da gewesen hätte ich diesen Egoisten an den Haaren raus geschleift denn dieses ignorante Klientel ist es die diese unsägliche Maskensituation unnötig mit verlängern.
Lieber Gremling, das ging uns – ganz ehrlich gesagt – auch so ähnlich durch den Kopf.
Danke für die offenen Worte!